Grundlagen des Glaubens

Material zur Gestaltung von Hauskreisabenden
Inspiriert durch eine Cassttenserie der Philadelphia Gemeinde, Berlin

Inhalt




Die Bibel als Grundlage meines Lebens

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Merkvers:


Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes vollkommen sei, zu jedem guten Werk völlig gut zugerüstet. (2.Timotheus 3:16-17)

Typische Vorstellungen zum Thema

Die Bibel

Diese Sicht kommt durchaus auch in christlichen Kreisen vor

Wichtige Aussagen

Die Bibel ist das besterhaltene historische Schriftstück, was es gibt.

Die Bibel als historische Quelle ist absolut zuverlässig und deckt sich mit allen gesicherten Erkenntnissen. Das gleiche gilt für Aussagen über das Wesen der Natur (verlangt genaues Lesen der Bibel).

Unter allen Grundlagenbüchern der Weltreligionen ist die Bibel absolut einmalig, da sie (über 6000) Prophezeiungen über die Zukunft macht. Ein Teil dieser Voraussagen ist bereits eingetroffen, manche stehen noch aus, keine ist bis jetzt falsch gewesen. Die Wahrscheinlichkeit, daß dies Zufall ist, ist extrem gering. Gott selbst nennt dies als Merkmal (Jesaja 44:6-8, 48:6-7).

Grund dafür ist daß die Bibel Gottes Wort ist (2.Timotheus 3:16), und Gott selbst darüber wacht, daß sein Wort nichts Falsches enthält und nicht über die Jahrhunderte verfälscht wird.


Gott will, daß wir reifen, falsches Verhalten ablegen, lernen, das Richtige und Gute zu tun. Die Bibel ist nützlich (2.Timotheus 3:16-17) und notwendig dafür. Sie baut auf (Apostelgeschichte 20:32), schenkt Frieden, vermittelt Hoffnung (Römer 15:4), gibt Weisheit (Psalm 119:98ff). Gott selbst sorgt dafür, daß sein Wort diesen Zweck erfüllt (Jesaja 55:10-11)

Die Konsequenz für uns

Meine Entscheidungen sollten basiert sein auf dem Wort Gottes. Ein Leben, das im Zweifel die eigene Erfahrung als Grundlage bevorzugt, führt am Ziel vorbei.

Die richtige Haltung zur Bibel

Typische Probleme

Gründe, mit Aussagen der Bibel nicht klar zu kommen

Der heilige Geist will mein Lehrer sein (Johannes 14:26, 16:13) und mir alles erklären. Aber: um die Bibel zu verstehen, muß ich bereit sein, mich belehren zu lassen, und darf nicht versuchen, meine Erfahrungen und Wunschvorstellungen über das Wort Gottes stellen.

Tips zum praktischen Umsetzen

Gott will uns nicht verwirren (1. Korinther 14:33): oft ist die naheliegenste Bedeutung die richtige. Die Bibel selbst ist der beste Kommentar. Parallele Schriftstellen und der Kontext erklären vieles.

Vorsicht vor Mißverständnissen, die durch meinen Umgang mit Worten entstehen. Die Bibel wurde nicht im Deutsch des 20. Jahrhunderts geschrieben. Eine (subjektiv) gute Übersetzung ist wichtig.

Kommentare helfen, aber noch mehr das Gespräch. Man kann sich gemeinsam eine Stelle erarbeiten.

Lernen geht nicht ohne Fleiß: ohne regelmäßiges Lesen kann man keine Fortschritte erzielen. Es gibt Lesepläne, speziell gedruckte Jahresbibeln, Bibelcassetten etc. Lies altes und neues Testament.

Bitte den heiligen Geist, Dir das Wort zu öffnen und glaube daran, daß er das auch tut (Jakobus 1:5-6). Stelle Dir Kontrollfragen und schreibe ggf. die Antworten auf:


Schreibe Unverständliches auf. Sinne darüber nach, frage andere, bete um Verständnis (Jakobus 1:5-6). Aber klebe nicht an unwichtigen Details (Titus 3:9) stelle ggf. zurück.

Lerne Bibelverse auswendig (5.Mose 6:5ff), dann sind sie im richtigen Moment parat.

Studiere Aussagen und Personen der Bibel, dann erkennst Du Zusammenhänge.

Setze Erkenntnisse sofort um (Jakobus 1:22ff, Lukas 6:47).

Zur Vertiefung

Hartwig Henkel, Grundlagenkassette Nr. 6




Was ist ein Christ?

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Merkvers:


Denn aus Gnade seid Ihr errettet durch Glaube, und das nicht aus Euch, Gottes Gnade ist es, damit niemand sich rühme. Denn wir sind sein Gebilde, in Jesus Christus geschaffen zu guten Werken, die Gott bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln wollen. (Epheser 2:8-10)

Typische Vorstellungen zum Thema



All diese Sätze sind Trugschlüsse und habe mit der Aussage der Bibel nichts gemeinsam. Christsein ist die Zugehörigkeit zu Gott und dies macht Gott an ganz anderen Dingen fest.

Wichtige Aussagen

In seinen eigenen Augen ist jeder Mensch gut (Sprüche 16:2, 20:6, 21:2) und glaubt, auf andere herabsehen zu dürfen. Gott aber sieht das anders: kein Mensch ist gut (Römer 3:23, 1:18-22, 3:10-19), ohne Ausnahme.

Dies soll uns nicht entmutigen sondern ist eine Beschreibung der Tatsachen. So wie ein Arzt einem Kranken zuerst eine Diagnose stellen muß, bevor die richtige Heilungsmethode angewandt werden kann, muß Gott uns sagen, wie es um uns steht. Er sagt uns, welcher Art die ``Krankheit'' ist, was die Folgen sind, wenn nicht behandelt wird, und welchen Weg zur Heilung er anbietet. Es ist aber unsere Sache, diese Diagnose zu akzeptieren und entsprechend zu handeln. Tun wir das nicht, so treten unweigerlich die Folgen ein (kein Racheakt, sondern natürliche Konsequenz).


1.
Die Natur des Problems: Sünde - Folge des Falls

Jeder Mensch ist ein Sünder und ist dafür auch voll verantwortlich (1.Johannes 3:4,8,10; Epheser 3:1-3, Römer 7:7-24, 8:5-8, Titus 3:3). Dies ist eine Eigenschaft, die nicht das Resultat einiger weniger Verfehlungen ist, sondern ein grundsätzliches Problem: von Natur aus haben wir seit dem Sündenfall die Tendenz, uns Gott zu widersetzen (Römer 5:12-21, Psalm 51:7, 58:4). Wer darüber nachdenkt, wird sich dessen schmerzlich bewußt werden.

Einzelne Sünden sind nur die äußeren Symptome dieser Krankheit. Vor Gott ist es gleich, ob ich nun ``nur'' eine kleine Unwahrheit sage, oder einen Menschen umbringe (Matthäus 5:25-30)- beides ist Widersetzen gegenüber Gottes Ordnungen.

Aus eigener Kraft haben wir keine Chance dies zu ändern. ``Gute Taten'' sind Dinge, auf die nur die Menschen achten (Hebräer 6:1, Jesaja 64:6, Matthäus 6:1-6, 1.Samuel 16:7), aber sie können Sünde nicht aufwiegen bzw. ungeschehen machen. Dieser Zustand ist schwer zu akzeptieren, denn er greift unser hohes Selbstbild an. Wenn wir Gottes Diagnose aber nicht annehmen, sind wir blind für die Lösung, die uns hieraus befreit: eigene Anstrengung ist vergebens. Gott will auch nicht, daß wir uns Gerechtigkeit verdienen - er will sie uns schenken. Wer das verweigert, muß die Folgen tragen.

2.
Die Folgen des Problems: Tod

Physischer Tod trat durch den Sündenfall in die Welt. Für fast alle Menschen ist er unausweichlich (Römer 5:12-14, Genesis 2:17).

Geistiger Tod (Epheser 2:1-6, Römer 7:9-13, 8:5-13, 6:23), keine Verbindung zu Gottes Geist. Dies ist heilbar.

Der zweite, endgültige Tod (Offenbarung 20:11-15, 21:8, Markus 9:43-48) tritt ein, wenn die ``Krankheit'' nicht vor dem physischen Tod behandelt wird.

Es ist heute unpopulär geworden, darüber zu sprechen, weil die Folgen so groß sind. Aber muß man sich nicht darüber klar werden, daß man das Problem nicht auf die leichte Schulter nehmen darf? Wer will diese Folgen auf sich nehmen?

3.
Die Heilungsmethode: Begnadigung annehmen (Buße und Glauben)

Gott ist sich über unsere Unfähigkeit, das Problem selbst zu lösen, im klarern und bietet selbst die Lösung an:


(a)
Jesus Christus, Gott uns Mensch, ist unser Erretter (Philipper 2:5-11, Johannes 1:1-14, 14:6, Hebräer 1-2). Er starb für unsere Schuld (und geht nicht einfach darüber hinweg) (Römer 3:25,26, Hebräer 9:23-10:18, 1.Petrus 2:24, Jesaja 53).

(b)
Errettung ist Gnade, also nichts was man verdient hat oder verdienen kann (Epheser 2:8-10, Römer 4:3-8, 11:6, Galater 3:13-18).

(c)
Errettung regeneriert uns und befreit uns von der Macht und der Konsequenz der Sünde (Römer 6:14-15, 8:3-4, 2.Korinter 4:17, Titus 3:4-8, Johannes 3:3-8). Aber sie ist mehr als ein Zürückversetzen in den Urzustand, sondern wir erben die Gerechtigkeit Christi (Römer 5:15,20-21, 2.Korinther 5:21).

(d)
Dies ist ein Schritt unvergleichlicher Liebe, die uns Gott zusichert (Römer 5:5-9, 8:28-39, Johannes 3:16)

(e)
Für alle (erwachsenen Menschen) gibt es nur einen einzigen Weg zur Errettung, über Umkehr vom alten Denken und Glauben (Galater 3:1-18, Römer 3:21-4:25).

(f)
Verbunden mit der Errettung von den Folgen der Sünde ist das Angebot des ewigen Lebens für alle, die es annehmen (Matthäus 11:28-30, Johannes 3:14-18,36, 6:37, Römer 3:24, 10:9,11-13).

Begnadigung ist ein Erlassen der Schuld. Sie muß angenommen werden, sonst wird sie nicht wirksam (Beispiel: Todesurteil USA). Wer nur auf seiner Selbstgerechtigkeit beharrt, kann nicht begnadigt werden.

Wer sich bekehrt erhält einen neuen Geist und den Geist Gottes (Titus 3:4-7, Johannes 3:3-8, Römer 8:9-13). Die Änderung ist so fundamental, daß die Bibel von ``Wiedergeburt'' spricht - erstmalig werden wir fähig, geistlich zu denken (im Gegensatz zu Seele = Verstand und Gefühle), Gott zu lieben, ihm zu folgen und zu dienen (Römer 6:1-7, Titus 3:8, 2.Petrus 1:2-11).

Die Konsequenz für uns


1.
Gottes Diagnose akzeptieren: sich der eigenen Schuld und Verantwortung bewußt werden, ebenso wie der Schwäche, selbst nicht den Weg hinaus gehen zu können. Wir können nicht perfekt werden!
2.
Nicht resignieren, sondern Gottes Lösung akzeptieren: Gott gibt die Kraft hinaus, wenn wir uns seiner Führung freiwillig unterordnen.

3.
Die Erkenntnis umsetzen.


4.
Nachfolge: ich lasse mich führen von Gott, seinem Geist und seinem Wort - auch wenn meine Gefühle, Erfahrungen, etc. mir etwas anderes sagen wollen. Ich bin bereit, auch einmal zu gehorchen, wenn mir eine Aussage Gottes klar ist aber ich mir nicht vorstellen kann, warum Gott das so will.

Wenn ich abgewichen bin, suche ich den Weg zurück, auch wenn andere Menschen dadurch meine mangelde Perfektion erkennen (Gott weiß das sowieso).

Das tut man einmal zum ersten Mal in seinem Leben und dies ist gültig für immer. Man kann es aber im Prinzip jeden Morgen neu bestätigen (denn Stolz kommt schnell zurück).

Typische Probleme



Ohne Wollen geht es nicht, aber Gott hat versprochen, daß er für die Durchführung sorgt.

Tips zum praktischen Umsetzen

Grundlage ist die ungeschminkte Erkenntnis über den eigenen Zustand und die erklärte Bereitschaft, im Glauben zu handeln. Schluß mit dem ``Ich kann nicht'', und ähnlichem Denken. Wer das in sich trägt muß es zuerst einmal verbannen wollen. Den Rest tut Gott.

Es geht nicht um einmalige große Leistungen sondern um ständige Treue, Bereitschaft und Fleiß.

Zur Vertiefung

Hartwig Henkel, Grundlagenkassette Nr. 1 (Errettung und Wiedergeburt), 2 (Kreuz und Taufe)




Erfüllung mit dem Heiligen Geist

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Merkvers:


Und berauscht Euch nicht mit Wein, worin Aussschweifung ist, sondern werdet voll des Geistes, indem Ihr zueinander in Psalmen, Lobliedern und geistlichen Liedern redet und dem Herrn in Euren Herzen singt und spielt. Sagt allezeit für alles Gott dem Vater Dank im Namen unseres Herrn Jesus Christus. Ordnet Euch einander unter in der Furcht Christi. (Epheser 5,18-21)

Typische Vorstellungen zum Thema



All diese Vorstellungen haben einen Kern, der auf etwas Wahres zurückgeht, sind aber in dieser Form Mißverständnisse.

Wichtige Aussagen

Erfüllung mit dem Heiligen Geist ist wesentlich für ein Wachstum im Glauben hin zu einem Leben, das freiwillig dem Willen Gottes folgt. Nur mit der ständigen Hilfe des heiligen Geistes können wir unsere Seele dazu bringen, umzudenken, und unserem Geist den Vorrang bei der Führung unseres Lebens zu überlassen. Nur mit der Hilfe des heiligen Geistes erleben wir, wer wir seit der Errettung sind. Wir sind eine neue Schöpfung mit allen Rechten der Kinder Gottes, aber wenn wir das nicht in Anspruch nehmen, bleibt unser Christsein Krampf.

Wer ist der Heilige Geist?

Die dritte Person der Dreieinigkeit neben Gott Vater und Gott Sohn. Er ist



Der Heilige Geist hat vielfältige Namen in der Bibel (Römer 8:9,15, Nehemia 9:20, Johannes 14:16,17,26, Hebräer 10:29)

Was ist Erfüllung mit dem Heiligen Geist?

Von manchen auch Taufe in den Heiligen Geist genannt, obwohl ich diesen Begriff etwas mißverständlich finde.



Wie wirkt der Heilige Geist im Leben eines Gläubigen?



Auch: Johannes 14:16, Römer 5:5, 1.Thessalonicher 1:6, Römer 14:17, 15:13, Matthäus 12:28.

Die Konsequenz für uns

Erfüllung mit dem Heiligen Geist ist ein Angebot, das jeder unbedingt nutzen sollte. Wenn wir wirklich Fortschritte machen wollen, im Glauben wachsen wollen, dann geht das eigentlich nicht ohne die ständige Leitung des heiligen Geistes.

Typische Probleme

Hindernisse für das Wirken des Heiligen Geistes in unserem Leben sind


Erfüllung mit dem heiligen Geist macht uns nicht ``besser'' als andere. Besondere Gaben sind ein Geschenk, keine Auszeichnung.

Mit dem Begriff ``Erfüllung mit dem Heiligen Geist'' wird viel Mißbrauch getrieben. Mit Führung durch Gefühle, Eindrücke, innere Stimmen etc. hat das nichts zu tun - schon gar nicht, wenn diese Führung biblischen Aussagen widerspricht.

Wer um Führung einer Art fragt, die nicht den biblisch beschriebenen Wirkungen des heiligen Geistes entspricht, der bekommt Antworten - aber nicht unbedingt von Gott. (Das ist der Grund warum manche auch Angst vor der Bitte um Erfüllung mit dem Geist haben, obwohl dazu kein Grund besteht.)

Tips zum praktischen Umsetzen

Wer sich nicht sicher ist, daß er/sie den Heiligen Geist hat, (wer z.B. noch nie darum gebeten hat und auch sonst keinen Grund hat, sicher zu sein), der kann das leicht nachholen.

Schritte zu einem geisterfüllten Leben


1.
Glauben daß es Gottes Wille ist, daß Du erfüllt bist (Epheser 5:18)
2.
Reinigung von Sünde durch Buße und Sündenbekenntnis (1.Joh 1:9)
3.
Bitte um Erfüllung mit dem Heiligen Geist (1.Joh 5:14-15)
4.
Glauben, daß Gott Dir jetzt den Heiligen Geist gegeben hat (Hebräer 11:6, Markus 11:24)

Das reicht: wenn Du im Glauben darum bittest, dann hast Du den Heiligen Geist sofort und kannst ab jetzt lernen, auf seine Stimme zu hören. Ab dann geht es um das Praktizieren dieser Erfüllung im Sinne von Epheser 5,18-21.

1.
Psalmenworte im Glauben laut aussprechen, Loblieder singen (verhindert Negativdenken)
2.
Dem Herrn im Herzen singen (ständig: macht uns unseren Geist bewußt)
3.
Dankbarkeit in jeder Situation (verhindert Hadern mit Gott)
4.
Einander unterordnen (praktische Schritte Zur Demut: meine Ziele hinenanstellen zum Wohle des anderen)

So geben wir dem Heiligen Geist Freiraum zu wirken. (Erfahrungen ehrlich austauschen!)

Zur Vertiefung

Römer 8:1-17, 26-27

Hartwig Henkel, Grundlagenkassette Nr. 3 (Geistestaufe), 4 (Wandel im Geist)




Gerechtigkeit

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Merkvers:


Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht. Er vergibt uns unsere Schuld und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit (1.Johannes 1:9)

Es geht heute um die Frage: ``Wie kann ich das richtige Verhältnis zu Gott erlangen?''
Die Theologie nennt dies die Frage nach der ``Gerechtigkeit''

Typische Vorstellungen zum Thema

Es gibt sehr unterschiedliche Ansichten zu diesem Thema.


Wichtige Aussagen

Ein richtiges Verständnis davon, was die Bibel über Gerechtigkeit - also das richtige Verhältnis zu Gott - sagt, ist der Schlüssel für eine lebendige und angstfreie Beziehung zu Gott. Bevor man konkrete gute Gewohnheiten wie Gebet, Stille Zeit, Bibel lesen, Gemeinde, Seelsorge (Beichte), Zeugnis geben etc. bespricht, ist es wichtig, die richtige innere Einstellung zu Gott zu gewinnen, damit diese sicherlich guten und wertvollen Punkte nicht in religiösen Krampf ausarten.

Wie immer geht es darum, Extreme wie die obengenannten zu vermeiden und stattdessen das Wort Gottes zu betrachten. In Römer 9:30-10:10 beschreibt Paulus wie man Gerechtigkeit erlangt, und wie nicht.

Der Weg geht nicht über Leistung, also den Versuch, aus eigener Kraft etwas zu schaffen. Es geht nicht, wenn man versucht ``perfekt'' zu werden. Gott will das nicht - wir sollen nicht mit Werken versuchen, unsere eigene Gerechtigkeit aufzurichten. Warum? Weil so etwas ein Zeichen für unseren Unglauben ist. Gott möchte, daß wir unser Vertrauen in ihn setzen und von ihm Gerechtigkeit annehmen, für die wir uns nicht selbst rühmen können. Das schließt religöse Aktivitäten wie beten, fasten, Gottesdienste, Bibellese etc. ein.

Damit es hier keine Mißverständnisse gibt: Gott sieht es gerne, wenn wir seinen Willen tun. Er sieht es gerne, wenn wir alles dran setzen, ihm zu dienen. Er sagt sogar, daß Glaube ohne Werke tot ist. Aber es kommt darauf an, welche Haltung hinter diesen Werken steht. Geschieht es, weil wir Gott lieben - also freiwillig - dann gefällt es ihm. Wollen wir aber durch Leistung gut dastehen, dann ist aller Eifer umsonst (das ist der ``alte Bund''). 2

Gerechtigkeit aber kommt nur aus dem Glauben (Römer 3:28). Durch den Tod Jesu und unseren Glauben stehen wir vor Gott bereits gerecht da. Gott liebt uns - und da gibt es keine Einschränkung. Statt ``tue Gottes Willen und dann wirst Du leben'' heißt es nämlich: ``Du bist ein Kind Gottes, weil Du Jesus angenommen hast, und deswegen hast Du das Leben bereits - und weil das so ist, tust Du Gottes Willen freiwillig''. Wer das wirklich annimmt, bekommt ein viel unverkrampfteres Verhältnis zu Gott und wird freiwillig mehr zuwege bringen als jeder, der sich immer nur anstrengt.

Nur - man kann das annehmen und Gottes Liebe erfahren oder ignorieren und sich selbst vor der Liebe Gottes abschotten (obwohl Gott nach wie vor gibt). Besonders deutlich wird dieser Unterschied beim Umgang mit Fehlern. Wer in die Gegenwart Gottes kommt, dem wird immer deutlich werden, wo noch etwas nicht in Ordnung ist.
Wer aus sich selbst gerecht sein will, der sieht nur den schlechten Ist-Zustand und wird ganz geknickt sein, sich anstrengen und mühen und nie ans Ziel kommen. Irgendwann wird die Gegenwart Gottes (oder die der Christen) unerträglich, weil das (stolze!) Selbstbild sonst nicht stehen bleiben kann.
Wer aber glaubt, daß er von Gott immer geliebt wird, der sieht das gute Ziel, was Gott mit ihm erreichten will: ``Aha, daran will Gott also jetzt arbeiten''. Fehler werden bekannt und damit aus dem Weg geräumt, Schwächen können jetzt ohne Angst bearbeitet werden. Man kann befreit und ungehindert im Glauben wachsen. Denn Gott hat versprochen, jeden Fehler zu tilgen, den wir vor ihn bringen (1.Johannes 1:9, Hebräer 10:17,9:12-24), und wenn wir zum hundertsten Male kommen.

Wichtig ist es zu akzeptieren, daß wir nicht selbst gut sein können (Römer 3:10-12) - das gilt auch nach der Bekehrung. Aber wir stehen vor Gott gut da, wenn wir nur glauben. Gott will an uns arbeiten - zu unserem besten. Aber dafür müssen wir von dem stolzen Selbstbild loslassen, daß wir - wo wir ja jetzt bekehrt sind - selbst in der Lage sind, uns zu guten Christen zu erziehen (insbesondere zu bestimmen, welche Schwächen unbedingt angegangen werden sollen). Das geht nicht.

Die Konsequenz für uns

Typische Probleme

Nichts leisten wird verwechselt mit nichts tun für Gott. Das sei ferne (Römer 6:1). Es geht um die Motivation dahinter.

Es gibt Leute, die haben Angst, daß man zu leichtfertig mit Vergebung umgehen kann und daß diejenigen, die Vergebung annehmen und dann tatsächlich vergessen, es sich einfach zu leicht machen. Sie glauben einfach nicht, daß aus Schuldgefühlen nichts Gutes kommen kann.
Aber: Eigene Schuldgefühle bringen mich nicht dazu, mich zu bessern - sie deprimieren nur. Ebenso darf man nie versuchen, jemand anderem Schuldgefühle zu vermitteln, wenn man etwas von ihm erwartet.

Tips zum praktischen Umsetzen

Da es um eine Haltung geht, steht der willentliche Entschluß, diese Haltung auch anzunehmen, im Vordergrund: was ich für Gott tue, das soll nicht aus Schuldgefühlen entstehen, sondern weil ich es Gott liebe.

Wenn das schwerfällt, sollte man darüber nachdenken, warum man das nicht annimmt. Verständnisprobleme? (unwahrscheinlich). Es wird eher etwas mit dem Selbstbild zu tun haben, von dem man nicht lassen will - traurig, aber wahr. Nicht zurückweichen - da muß man durch, am besten mit einem Seelsorger / Partner.

Zur Vertiefung

Hartwig Henkel, Grundlagenkassette Nr. 5 (Gerechtigkeit)

Römerbrief!  




Stille Zeit

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Merkvers:


Tief präge ich mir Dein Wort ein, damit ich vor Dir nicht schuldig werde.
(Psalm 119:11)

Die ``Stille Zeit'' ist Zeit, in der ein Christ sich von allen Sorgen und Ablenkungen des Alltags zurückzieht um zu beten, in der Bibel zu lesen, sich mit Lob und Dank an Gott zu wenden und ihn um Hilfe und Führung zu bitten.

Typische Vorstellungen zum Thema

Menschen bringen eine Menge von Argumenten, warum sie (prinzipiell) keine Stille Zeit halten möchten.


Diese Argumente sind sicherlich nicht ganz haltlos, wenn Stille Zeit ``gesetzlich'' wird. Wichtig ist daher, sich zunächst klar zu machen, was Stille Zeit überhaupt sein soll und was sie für mich (und für Gott bedeutet).

Wichtige Aussagen

Stille Zeit ist die Zeit der persönlichen Begegnung mit Gott. Dies geschieht indem wir mit ihm sprechen (Gebet) und auf ihn hören (in der Stille und durch das Lesen der Bibel)


Warum sollte ich jeden Tag Stille Zeit halten?


Die Konsequenz für uns

Stille Zeit ist keine Pflichtübung sondern gut für mich selbst. Es ist also sinnvoll, mir anzugewöhnen, Gott regelmäßig zu begegnen.

Typische Probleme


Tips zum praktischen Umsetzen


Achte den Tag über darauf, wo Du anwenden kannst, was Du in der Stille erkannt hast. Bleibe auch den Tag über mit Gott in Kontakt und nimm Dir weitere Zeiten für intensivere Begegnungen (intensives Gebet, Bibelstudium).

Zur Vertiefung

Zur Bedeutung der Bibel: ``Die Bibel als Grundlage meines Lebens'' (Thema Nr. 1).

 



Mit Gott reden - Gebet

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Merkvers:


Wir dürfen uns darauf verlassen, daß Gott unser Beten erhört, wenn wir um etwas bitten, was seinem Willen entspricht. (1. Johannes 5:14)

Typische Vorstellungen zum Thema

Beten bedeutet mit Gott zu reden. Der Schöpfer des ganzen Universums hat versprochen, auf uns zu hören, wenn wir mit ihm reden. Gibt es ein größeres Privileg? Und dennoch tun sich viele Menschen beim Gebet sehr schwer.

Hier ein paar Gedanken zu den häufigsten Gründen.

Wichtige Aussagen

Es gibt viele Möglichkeiten mit Gott in Verbindung zu treten

Gott loben und preisen
für das, was er ist und was er getan hat. Die Psalmen sind da eine gute Anleitung. (Hebräer 13:15)

Gott danken
für das, was er in unserem Erfahrungsbereich getan hat. Es gibt unzählige Anlässe, wenn wir dafür etwas aufmerksam werden. Besonders wichtig ist Dank für erhörte Gebete. (1.Timotheus 2:1)

Verfehlungen bekennen
liegt immer nahe, wenn uns etwas konkretes in den Sinn kommt. Dazu gehört auch, daß wir zum Ausdruck bringen, daß uns diese Verfehlung leid tut und daß wir mit Gottes Hilfe ein anderes Leben führen wollen. (1.Johannes 1:9)
Kein Zwang bitte, wenn dies vor Zeugen schwerfällt.

Gott bitten
für uns und andere. Was uns selbst betrifft, da fällt uns sicherlich genug ein und wir dürfen und sollten sehr konkret sein. Wichtig ist aber genauso, auch für andere einzutreten. (1.Samuel 1:17, 12:19)
Bitten darf nicht alles sein, sonst werden wir schnell zu ichbezogen.

Auf Gott Warten
(Psalm 27:14)

Auf Gott hören
(Johannes 10:27)

Geistliche Kämpfe ausfechten
(Epheser 6:10-18)

Man kann auch das Vaterunser (Matthäus 6:9-13) als Leitline nehmen oder andere Gebete, die in der Bibel stehen (Daniel 9, 1. Samuel 2, 2. Samuel 7:18-29, 1.Könige 8:22-53, Psalmen).

Gebet kann sich auf alle Gebiete erstrecken um jedem Bedürfnis zu begegnen. Gebet verbindet uns mit den unbegrenzten Möglichkeiten Gottes. Jeder kann beten, für alles und zu jeder Zeit (Markus 11:23-25). Gott fordert uns heraus, ihn ernstzunehmen (Matthäus 7:7, Psalm 2:8, Jeremia 33:3).

Warum sollten wir beten?

Es ist ein Vorrecht
weil es uns erlaubt, vor Gott zu treten und Segnungen für uns und andere zu bewirken.

Wir sind dazu aufgefordert
zu beten (1.Thessalonicher 5:17) und dieses Vorrecht zu nutzen (Matthäus 7:7-12)

Wir lernen Gott kennen
je mehr Zeit wir mit ihm verbringen. Gebet bewirkt, daß wir seine Pläne verstehen (Apostelgeschichte 10:1-20)

Gebet verherrlicht Gott
(Johannes 14:13)

Gott freut sich darüber
, wenn wir beten (Hesekiel 22:30)

Es dient unserem geistlichen Wohlergehen
und setzt in unserem Leben Segnungen frei wie Vergebung, Trost, Kraft und Führung. (Philipper 4:4-7)

Wir lernen mit Gott zusammenzuarbeiten.
Gott handelt auf unsere Gebete (Matthäus 7:7) und läßt Dinge anders laufen, als wenn wir nicht gebeten hätten (1.Mose 18:23-32, 2.Mose 32:9-14, 2.Könige 20:1-6). Wir können helfen, das Reich Gottes zu bauen (Matthäus 6:10) und durch unser Gebet den Satan besiegen (Matthäus 12:29)

Jesus hat viel gebetet.
Wenn es für ihn wichtig war, wieviel mehr dann für uns?

Für Jesus war Gebet von äußerster Wichtigkeit. Sein Leben war vom Gebet durchdrungen (Lukas 3:21, 5:16, 6:12, 9:16,29, 22:17,19,41-46, 23:24, 24:50-51). Er hielt Gebet für wichtiger als Nahrung (Matthäus 4:2), Schlaf (Lukas 6:12) und seinen Dienst in der Öffentlichkeit (Lukas 5:15-16).

Jesus nahm sich Zeit für das Gebet (Markus 1:35, Matthäus 14:23, Lukas 5:16) und er tritt auch jetzt noch für die Gläubigen ein (Hebräer 7:25, Römer 8:34)

Zuversichtlich beten

Gott hat versprochen, unsere Gebete zu erhören (Jeremia 33:3). Gott kann das auch, denn er sit allmächtig (1. Mose 18:14). Gott will das auch, weil er uns liebt (Jeremia 29:11-14). Und er wird es tun, denn Gott ist treu (1. Könige 8:56)

Wir sind als Kinder angenommen (Römer 8:15) und haben Zugang zu Vater (Epheser 3:12), der uns segnen will.

Damit können wir ohne Angst und Unsicherheit ins Gebet gehen.

Wie sollten wir beten?

Die Bibel sagt uns einiges zu der Haltung, die wir uns aneignen sollten, wenn wir erhörte Gebete wünschen.

Die Konsequenz für uns

Typische Probleme

Hindernisse für unser Gebet, die uns es schwer machen zu beten oder Gottes Anwort zu hören.

Außerdem müssen wir uns klar machen, daß der Satan uns mit alen Mitteln vom Gebet abhalten will, denn er fürchtet Menschen, die beten. Wir sollten wachsam sein dagegen (Matthäus 26:41) und dem Satan widerstehen (1.Petrus 5:8-9, Jakobus 4:7)

Tips zum praktischen Umsetzen

Zur Vertiefung




Gemeinde - Gemeinschaft der Christen

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Merkvers:


Achtet aufeinander! Ermutigt Euch zu gegenseitiger Liebe und spornt einander an, Gutes zu tun. Versäumt nicht die Zusammenkünfte Eurer Gemeinde, wie es sich einige angewöhnt haben. Ermahnt Euch gegenseitig, dabeizubleiben. (Hebräer 10:24-25)

Typische Vorstellungen zum Thema

Eine Gemeinde besteht nicht in erster Linie aus Gebäude und Veranstaltungen, sondern aus Menschen, die zu Jesus gehören. Die Gemeinde Jesu ist die ``Familie Gottes''. Wird jemand Christ, so ist Gott sein himmlischer vater und die anderen Christen somit seine Brüder und Schwestern.

Gemeinden sind sehr unterschiedlich und es gibt oft eine Vielzahl davon an einem Ort. Daher tauchen - gerade für junge Christen - oft eine Reihe von Fragen auf.

Wichtige Aussagen

Jeder Christ - wo auch immer er wohnt - ist von Gott aufgefordert, sich eine Gemeinde zu suchen und darin mitzuarbeiten (Hebräer 10:23-25, Matthäus 18:15-17, 1.Korinther 6:1-6).

Warum ist Mitarbeit in einer Gemeinde wichtig?


Kennzeichen einer lebendigen Gemeinde

Die folgenden Punkte sind Hilfestellungen bei der Suche nach einer neuen Gemeinde bzw. auch Möglichkeiten, Aufgaben für sich selbst herauszufinden, wenn in der Gemeinde ein Defizit herrscht.

Eine unverfälschte biblische Verkündigung ist das wichtigste (1. Timotheus 3:15,4:13, Apostelgeschichte 20:26-31). Ohne diese Grundlage kann nicht aufgebaut werden. Leider erfüllen dies nicht alle Gemeinden und es kann sein, daß das Wort Gottes verfälscht wird. Deshalb muß man darauf achten (Apostelgeschichte 20:26-31, 1. Timotheus 4:1-6, 2. Timotheus 4:2-4, 2. Petrus 2:1-3), was für Anfänger natürlich nicht leicht ist.

Sonstige Merkmale sind

Nicht alles ist perfekt und man muß sich zuweilen damit abfinden, daß Gemeinden Lücken aufweisen. Wie wäre es damit, selbst dazu beizutragen, daß diese überbrückt werden?

Prinzipien echter Gemeinschaft unter Christen

Was sollte unsere Rolle als Christen innerhalb einer Gemeinde sein. Hier gibt es eine Menge biblischer Hinweise:

Einander lieben (Johannes 13:34), andere höher schätzen als sich selbst (Römer 12:10), einander ermutigen (Hebräer 3:13), einander aufbauen (Römer 14:19), einander trösten (1. Thessalonicher 4:18), einander vergeben (Epheser 4:32), einander dienen (Galater 5:13), einander die Last tragen (Galater 6:2), einander lehren und ermahnen (Kolosser 3:16), füreinander beten (Jakobus 5:16), einander Gastfreundschaft erweisen (1. Petrus 4:9).

Siehe auch Römer 15:7, 1. Petrus 5:5, Epheser 4:2,5:21, Hebräer 10:24, Apostelgeschichte 2:42-47.

Möglichkeiten für Mitarbeit herausfinden

Jeder sollte nicht nur passives Mitglied einer Gemeinde sein sonder möglichst frühzeitig danach fragen, wie Gott ihn in der Gemeinde brauchen will. Wer keine auch noch so kleine Aufgabe übernimmt, kann kein Wachstum für sich selbst erwarten.

Möglichkeiten sind: ernsthaft und ausdauernd für die Gemeinde beten, Kinderarbeit, Bibelunterricht, Jugendgruppe, Hauskreis, Musik, evangelistische Einsätze, Verteilung von Literatur,.......

Vorsicht aber vor einem ``sich auf Aufgaben stürzen''. Suche Gott im Gebet und rede dann mit dem Pastor (oder Hauskreisleiter), um herauszufinden, zu welcher Art Mitarbeit Gott Dich berufen hat.

Wir sollten aus Liebe mitarbeiten (1. Korinther 13:1-3), für den Herrn (1. Korinther 10:31), mit Gebet (1. Thessalonicher 5:17), in Demut (Matthäus 11:29) und mit Freude (Philipper 4:4).

Die Konsequenz für uns

Gute christliche Gemeinschaft erfordert den Einsatz eines jeden Christen. Aber das, was z.B. Epheser 4:11-16 auflistet, ist den Einsatz wert. Durch die Gemeinschaft erst erhalte ich Reife und Kraft. Die Einheit der Gläubigen kann Christus in einem erheblich höheren Maße dienen als die Summe der Einzelnen.

Typische Probleme

Da eine Gemeinde selten perfekt ist, sieht man die vielen Mitläufer, die sich gar nicht einbringen und fühlt sich schnell ausgenutzt oder hat Angst, daß die eigenen Bedürfnisse zu kurz kommen. Diesen Gefühlen darf man nicht nachgeben.
Es zeigt aber, wie wichtig es ist, Gott selbst danach zu fragen, wo die Aufgabe denn liegen soll.

Den meisten Menschen fällt es schwer, sich der gemeinsamen Sache unterzuordnen. Apostelgeschichte 2:42-47 erscheint heute total unrealistisch, sollte aber zum Nachdenken anregen.

Gott steht positiv zu jeder Gemeinde - auch wenn sie viele Fehler hat.

Zur Vertiefung

 



Dienen: Gottes Gaben gebrauchen

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Merkvers:


Weder Neid noch blinder Ehrgeiz sollen Euer Handelmn bestimmen. Im Gegenteil, denkt von Euch selbst gering und achtet den anderen mehr als Euch selbst. Denkt nicht immer zuerst an Euch, sondern kümmert und sorgt Euch auch um die anderen. Orientiert Euch an Jesus Christus. (Philipper 2,3-5)

Typische Vorstellungen zum Thema

Seit unserer Bekehrung ist Jesus Christus nicht nur unser Freund und Erretter, sondern auch unser Herr und Meister geworden. Wir haben ihm das Recht gegeben, über uns und unser Leben zu bestimmen. Unser Ziel ist es, ihm zu gefallen und alles was wir sind und haben, ihm zur Verfügung zu stellen. So haben wir es zumindest einmal versprochen.

Viele Christen glauben leider, daß mit der Erstbekehrung im wesentlichen alles wichtige geschehen ist. Ihre Schuldgefühle sind sie los und die Errettung können sie nicht wieder verlieren. Das ist zwar richtig, aber dadurch schleicht sich sehr schnell eine Konsumhaltung ein. Sie nehmen und herrschen, statt zu geben und zu dienen. Es wird nur gefragt ``Was kann ich bekommen?'' und nur wenig danach ``Was erwartet Gott von mir?'' Wenn dann eine Weile nichts kommt, dann wankt der Glaube. Sie haben nicht begriffen, daß ein Herrschaftswechsel stattgefunden hat, und versuchen so zu leben wie bisher - gekoppelt mit einem Schuß Religiösität.

Zu Beginn des Glaubenslebens sind Schwierigkeiten dieser Art normal - es kostet Zeit, umzudenken. Aber oft ist nicht das ``Können'' das Problem, sondern das ``Wollen'' - es mangelt an der Bereitschaft, Gott ganz und gar dienen zu wollen (1.Korinther 4:1). Es wird versucht, Gott zu dienen, aber die Alltagswelt hat mindestens den gleichen Stellenwert. Die Bibel aber sagt ``Du kannst nicht zwei Herren gleichzeitig dienen'' (Matthäus 6:24,33). Wer aber im Glauben stark werden will, der muß es lernen, zu dienen (Markus 9:35,10:42-44, Lukas 22:27, Johannes 13:12-17)).

Wichtige Aussagen

Kein Christ ist ``arbeitslos'', denn es gibt vielfältige Möglichkeiten, Gott und den Mitmenschen zu dienen.


Es gibt viele Bereiche, in denen Christen sich von Gott gebrauchen lassen können. Neben den Aufgaben, die sich durch persönliche Gaben und Fähigkeiten anbieten (1. Petrus 4:10), gehören dazu in erster Linie die Anbetung Gottes durch unser tägliches Leben (Matthäus 5:16) und das ``Opfer des Lobes und Dankes'' (Hebräer 13:15). Aber es geht auch darum, unseren Mitmenschen zu dienen. Zwei Aufgaben hat jeder Christ: den Glauben weiterzugeben und mit anderen zu teilen, was wir besitzen.

Den Glauben weitergeben

Es ist nicht immer leicht, mit anderen Menschen über unseren Glauebn und seine Bedeutung für unser Leben zu sprechen. Aber Jesus erwartet dies von uns (Matthäus 28:18-20, Apostelgeschichte 1:8) und hat versprochen, uns gerade in derartigen Situationen zu helfen.

Es gilt, Gelegenheiten wahrzunehmen oder zu erzeugen, indem wir Freunde nach Hause oder zu Veranstaltungen mitnehmen und in persönlichen Gesprächen die gute Nachricht von Jesus weiterzusagen. Wichtig ist es vor allem, damit nicht ewig lange zu warten.

Natürlich hat niemand auf alle Fragen eine Antwort. Das aber sollte uns nicht entmutigen oder davon abhalten, überhaupt Gespräche über den Glauben zu führen - es geht nicht darum, Diskussionen zu gewinnen sondern Menschen. Und es unterstreicht nur die Ernsthaftigkeit eines Christen, wenn er die Antwort auf eine Frage für den anderen erarbeitet und beim nächsten Mal mitzubringen versucht.

Entscheidender als Worte aber ist die richtige innere Einstellung den Gesprächspartnern gegenüber. Prägend für das eigene Verhalten sollte die Liebe sein, die Christus uns erwieden hat und die wir in seiner Kraft an andere weitergeben.

Mit anderen teilen

Gott gehört unser Leben und alles, was wir sind und haben. Hierbei geht es vor allem auch um unsere Zeit und unsere materiellen Güter. Man muß nicht unbedingt alles weggeben, was man hat, aber die Haltung sollte sein wie die der ersten Christen. Sie teilten gerne, besonders mit den Notleidenden.

Nach biblischem Vorbild geben Christen regelmäßig einen Teil ihres Einkommens für die Dienste der gemeinde. Wie alles in unserem Leben sollte das unter Gebet geschehen: Gott will uns gerne zeigen, wieviel und wohin wir geben sollten. Eine gute Möglichkeit ist es, verbindlich 10% des Einkommens aus Dankbarkeit an Gott zurückzugeben. Darüberhinaus gibt es genügend Gelegenheiten für weitere Opfer. Gott läßt sich nichts schenken (allerdings läßt er sich seinen Segen auch nicht abkaufen) ``Gott liebt den, der fröhlich und bereitwillig gibt (2. Korinther 9:7+8).

Die Konsequenz für uns

Es kommt zuallererst darauf an, das Herz eines Dieners zu bekommen. Ein Diener ist selbstlos und demütig (Epheser 4:2,1.Petrus 5:6); entschlossen, lieber zu geben als zu empfangen; sensibel gegenüber den Nöten anderer (Philipper 2:4),; bereit, die Last anderer zu tragen (Galater 6:2), strebt nicht nach Anerkennung (siehe dazu Matthäus 6:33); und gibt Gott alle Ehre (1.Korinther 4:7, 2.Korinther 10:17).

Wir sollten vor allem nach diesen Eigenschaften streben - durch Gebet und manchmal auch ein wenig Training. Das wichtigste Trainingsfeld ist der Dienst an anderen Menschen durch Teilen von Zeit, Besitz und Glauben.

Typische Probleme

Viele Christen haben Angst davor, über ihren Glauben zu reden. Das liegt vor allem daran, daß sie es sich komplizierter machen als nötig oder zu lange warten, bis sie es zum ersten Mal tun. Man muß kein Evangelist sein, um über das Evangelium zu reden (2. Mose 4:10-12). Man braucht nur die wichtigsten Punkte zu vermitteln und vor allem das, was man selbst mit Gott erfahren hat. Den Rest tut Gott dazu (2.Timotheus 1:7, Römer 1:16) vor allem durch sein Wort (Hebräer 4:12). Wenn der andere dadurch nicht überzeugt wird, ist dies keine Niederlage. Manche brauchen halt viel Zeit und viele Kontakte, bevor sie reagieren.

Viele reden nicht über ihren Glauben aus Angst vor der Reaktion der anderen Menschen. Dies ist ein deutliches Zeichen dafür, daß wir uns mit Gott und der Welt gut stellen wollen. Hier gilt es, noch einmal in sich zu gehen und die eigene Ernsthaftigkeit neu zu festigen.

Geld zu teilen fällt manchen ja noch leicht, aber was ist mit unserer Zeit? Viele Menschen brauchen unsere Zuwendung wichtiger als materielle Hilfe. Die meisten brauchen beides.

Bei vielen hört die Bereitschaft zu teilen auf, wenn man nicht mehr aus dem Überfluß weggibt, sondern dafür auch auf manches verzichten muß. Ein Opfer beginnt aber erst da, wo es mich etwas kostet.

Die meisten geben den Zehnten nicht, weil sie glauben, es würde dann nicht mehr für den Alltag reichen. Gott aber sorgt dafür, daß wir manchmal mit 90% besser klarkommen als mit 100%.

Viele diskutieren zu lange, bevor sie handeln: Zeugnis geben und Teilen muß ausgeführt, nicht nur durchdacht werden.

Tips zum praktischen Umsetzen

Um die Schwierigkeit beim ``Zeugnis geben'' zu überwinden sollte man sich zunächst klarmachen, welchem Schicksal man die anderen durch sein Schweigen überläßt - sie werden in der Hölle enden (Offenbarung 20:10-15) - wollen wir das?

Es ist wichtig, daß das eigene Leben eine andere Ausstrahlung hat. Ich kann Gott bitten, die richtigen Menschen zu mir zu führen und mich darum bemühen, Kontakte zu anderen Leuten aufzubauen.

Wenn wir ein Gespräch beginnen, sollten wir ausreichend vorbereitet sein: die Grundlagen des Evangeliums kennen und die Bereitschaft haben, zu reden und zu hören. Es ist gut, wenn eine Bibel in Reichweite ist.

Verstricke Dich nicht in Detailfragen zuerst. Das wichtigste ist die Botschaft des Evangeliums.

Betone, daß Jesus aufzunehmen auch heißt, ihm die völlige Herrschaft über das Leben zu überlassen (Apostelgeschichte 2:36) und öffentlich zu ihm zu stehen (Römer 10:9-10).

Erkläre dem anderen, wie dringend er Jesus braucht (Johannes 3:18,36, Apostelgeschichte 4:12). Versuche herauszufinden, ob der Heilige Geist echte Sündenüberführung bewirkt hat (Johannes 16:8). Fordere ihn auf, Buße zu tun und sein Vertrauen auf Jesus zu setzen (Bußgebet) und mache ihm klar, daß er sich danach der Errettung sicher sein kann.
Letzteres erfordert Einfühlungsvermögen und muß nicht beim ersten Gespräch geschehen. Stilles Gebet vor und während des Gesprächs ist wichtig.

Zur Vertiefung




Befreiung (von den Einflüssen des Satans)

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Merkvers:


Seid nicht gleich mit dieser Welt, sondern werdet verwandelt durch die Erneuerung Eures Denkens, damit Ihr annehmen könnt, was der Wille Gottes ist: das Gute, Wohlgefällige und Vollkommene (Römer 12:2)

Typische Vorstellungen zum Thema

So wie Gott hat auch der Satan für das Leben eines jeden Menschen einen Plan, den er gerne verwirklichen möchte. Statt Segen möchter er Fluch in unser Leben bringen, Probleme, Bindungen, Zwänge, Ängste - kurz, uns unwirksam machen.

Man findet unter Christen zwei grundsätzliche Mißverständnisse über die Einflußmöglichkeiten des Satans.

Manche glauben, daß jeder geisterfüllte Christ völlig immun sei gegen die Werke des Satans, egal wie er sich verhält. Dem steht aber gegenüber die Warnung des Paulus an die Epheser, dem Satan keinen Raum zu gewähren (Epheser 4:27) sondern Widerstand zu leisten. Es ist gefährlich, den Satan nicht ernst zu nehmen.

Das andere Extrem ist die Ansicht, daß Jesus uns zwar errettet hat, uns aber nicht von den Konsequenzen unserer Sünde befreit, die durch unseren früheren Lebenswandel entstanden sind. Diese Haltung aber führt zu einem Leben in der Niederlage, weil man gar nicht versucht, gegen die Probleme anzugehen, die bereits vorherrschen. Jesus aber hat uns versprochen, das Werk des Satans zu zerstören (1. Johannes 3:8b) und uns die geraubte Freiheit wieder zurückzugeben (Lukas 11:22b)

Wichtige Aussagen

Bevor wir uns bewußt für ein Leben unter der Herrschaft Jesu entschieden haben, wurde unser Leben durch den Satan geprägt. Er nahm Einfluß auf das, was wir taten und auf unser Denken und Fühlen - kurz, auf unsere gesamte Persönlichkeit. Er raubte uns, was uns von Gott gegeben war (Johannes 10:10), und dazu gehört besonders die Fähigkeit, klar zu denken und auf das zu vertrauen, was wir (aus Gottes Wort) verstanden haben. Stattdessen beeinflußt er unsere Gefühle und sorgt dafür, daß negatives Denken dominiert. Jeder Mensch wird auf lange Sicht durch derartige Einflüsse völlig in seiner Persönlichkeit ruiniert und lebt in seltsamen Zwängen, die rational kaum zu erklären sind.

Der Plan des Satan ist, uns zu zerstören, und seine Methode ist die Verbreitung von Lüge. Im Prinzip kann diese Methode einem Menschen nichts anhaben, aber wenn wir Lüge, falsches Denken, Negativgefühle usw. annehmen, ohne uns dagegen zu wehren, wenn wir so darüber reden, als ob sie Wahrheit wäre, dann wird sie für uns zur bindenden Kraft. Unser Denken und Verhalten wird davon beeinflußt werden und die Lüge wird tatsächlich zur Realität (Sprüche 5:22, 18:20-21, Galater 6:7 4).

Wer nicht daran glaubt, daß es wirklich auch übernatürliche Mächte wie den Satan gibt, die versuchen, auf uns Einfluß zu nehmen, der erliegt vielleicht der größten Lüge des Satans. Satan vrsucht, die Leute dahin zu bringen, daß sie an seine Macht nicht glauben und sich in der Illusion wiegen, daß Sie jederzeit volle Kontrolle darüber haben, was sie tun und Denken. Wer dieser Lüge glaubt, der braucht auch Gott nicht wirklich. Im Endeffekt aber ist ein solcher Mensch sehr schnell der Spielball des Satans - selbst dann, wenn er Christ ist. Und das führt zu Mißtrauen, Trennung, Vorurteilen, Feindschaft, Rassenhaß, Süchten, Ängsten, Depressionen, zwanghaften Gedanken, Zwangshandlungen und auch zu handfesten dämonischen Bindungen. Der Plan des Satans geht auf, wenn wir uns nicht dagegenstellen und unter den Schutz Gottes stellen.

Deshalb ist es wichtig, die Lügen zu durchschauen und die Wahrheit zu erkennen. Lüge kann nur durch Wahrheit zerstört werden, nur dadurch, daß wir ein ``Leben in der Wahrheit'' zu leben beginnen und uns den Weg zu Gottes Segen wirklich freihalten. Es ist die Wahrheit, die uns freimacht (Römer 8:2,38-39).

Jesus selbst ist es, der uns freimachen will. Er ist gekommen, um die Werke des Satans zu zerstören. Dazu gehört auch, die seelische Zerstörung - die Einflüsse auf unsere Persönlichkeit wieder rückgängig zu machen. Und er tut dies durch Zerstörung der Lüge. Um frei zu werden, müssen wir nur die Wahrheit über uns selbst annehmen, also das, was Gott über uns sagt, anstatt weiter den Lügen des Satans mehr Glauben zu schenken (weil sie scheinbar die ``Realität'' sind). Wir müssen lernen, anders zu denken und zu glauben, was Jesus sagt, wenn er darüber spricht, was unsere Zukunft ist und was wir jetzt können (Römer 12:2). Und wir haben seine Macht zur Verfügung, um gegen die Werke des Satans anzugehen (2. Korinther 10:4-5)

Cassette (219-586, 20 Min) bis Befreiung kommt nicht dadurch, daß andere für Dich handeln.

Die Konsequenz für uns

Was uns freimacht, ist der Gehorsam gegenüber Gott (Psalm 81:14-16, 107:10-16), also die Unterordnung unter seinen Willen (auch wenn der Satan uns einreden will, daß gerade die Unterordnung uns einzwängt). Unsere Unfreiheit ist entstanden aus unserem Ungehorsam gegenüber Gott und deshalb ist es ungeheuer wichtig, die Quellen des Ungehorsams aufzudecken und dagegen zu steuern, wenn wir die Einflüsse des Satans, d.h. einige der o.g. Symptome bemerken.

Manche fragen sich natürlich, wo denn der Zusammenhang sein soll zwischen Ungehorsam und Ängsten, störenden und ständig kreisenden Gedanken, Schlafstörungen auf der anderen Seite. Es gibt keinen - jedenfalls keinen offensichtlichen. Vor allem ist es keine Strafe Gottes, mit der er sich an uns rächt. Was aber geschieht ist, daß wir durch unseren Ungehorsam unsere Abwehrkräfte schwächen - wir geben dem Satan Freiraum, uns zu quälen, ja sogar ein Recht dazu.5 Die Abwehr funktioniert nicht mehr, weil wir uns selbst willentlich aus dem Schutz Gottes herausbegeben haben. Egal, wie klein wir unseren Ungehorsam sehen, er öffnet die Tür für den Satan.

Zum Glück ist Jesus der Stärkere und immer bereit, uns zu helfen. Ich kann die Ursachen meiner Probleme mit Hilfe des Wortes Gottes und des heiligen Geistes aufspüren und beseitigen. Wenn ich beginne, Gehorsamsschritte zu gehen, kann ich wirksam um Befreiung bitten und Gott wird die Bindungen auflösen. Das Beginnen zählt - nicht der Erfolg. Ein Seelsorger als Zeuge bei diesen Schritten ist sinnvoll.

Auch, wenn der Seelsorger nicht alle Details nachvollziehen kann, kann er mir doch helfen, wenn er als Grundlage für seinen Rat das Wort Gottes und die Stimme des heiligen Geistes nimmt. Es ist gut, gemeinsam vor Gott zu treten. Außerdem kann er mich darauf aufmerksam machen, wenn ich mir selbst etwas vormache. Er kann aber nicht die Schritte für mich gehen, die ich selbser gehen muß. Jeder Christ, der bereit ist, zuzuhören, kann auch Seelsorger sein.

Typische Probleme

Tips zum praktischen Umsetzen

Um konkret zu werden, lohnt es sich, vier Grundformen des Ungehorsams in der folgenden Reihenfolge durchzugehen und entsprechende ``Gegenmaßnahmen'' in die Tat umzusetzen:

1.
nicht bekannte Schuld $\longrightarrow$ bekennen, um Vergebung bitten, wiedergutmachen (wenn möglich)

2.
Unvergebenheit (Bitterkeit) $\longrightarrow$ anderen vergeben und sie wirklich freisetzen

3.
Unabhängigkeitsdenken (Rebellion) $\longrightarrow$ bereitwillige Unterordnung

4.
Stolz (Leben in der Lüge) $\longrightarrow$ Wahrhaftigkeit


Konkrete Schuld -- Bekennen und um Vergebung bitten


Sünde (Ungehorsam gegenüber Gottes Wort), auch länger zurückliegende, hinterläßt einen Schaden, den nur Gott rückgängig machen kann.

Bekennen: Ich sehe ein, daß ich schuldhaft gehandelt habe, ohne mich noch rechtfertigen zu wollen. Kein auch noch so schlechtes Verhalten anderer entschuldigt meine Tat!!!. Das Ereignis ist konkret beim Namen zu nennen.
Um Vergebung bitten und Vergebung annehmen. Gott hat versprochen, daß durch seine Vergebung die Sache aus der Welt ist.
Wenn es noch geht: wiedergutmachen.


Bitterkeit -- Anderen vergeben


Seit unserer Kindheit haben uns Menschen immer wieder verletzt (Eltern, Geschwister, Lehrer, Schulkameraden, Ehegatten, eigene Kinder, Gemeindemitglieder). Solange ich diese Verletzung dem anderen nicht vergebe, steht diese Tat zwischen uns und beeinflußt unser weiteres Verhalten negativ. Es entstehen: negative Erwartungen, (stille) Anklage, Bitterkeit, Rachegefühl, Abscheu, Haß -- ich will dem anderen nicht mehr nahe sein.

Es ist meine Sache, dies aufzulösen, indem ich für konkrete Ereignisse, die mich verletzt haben, Vergebung ausspreche -- auch wenn ich nicht gebeten werde. Dies ist ein Willensakt, keine Handlung des Gefühls.


Rebellion gegen die Ordnungen Gottes -- Bereitwillige Unterordnung


Anders als konkreter Ungehorsam ist Rebellion eine Haltung der Auflehnung gegenüber Ordnungen und Autoritäten: ``Ich will Nichts und Niemanden über mich bestimmen lassen''. Wer in Rebellion lebt, ist nicht bereit, sich anderen unterzuordnen, und versucht, andere unter seinen eigenen Willen zu zwingen. Rebellion tritt oft in Kombination mit Stolz auf.

Beispiele: Beherrschen und Bedrücken anderer Menschen, Manipulation (Schuldgefühle vermitteln, Laune abhängig vom ``richtigen'' Verhalten des Anderen machen), Menschen besitzen wollen (Eifersucht, Erwartungsdruck), Absonderung (eigene Wege gehen), Unverbindlichkeit (sich nicht festlegen wollen, ``Hintertüren'' offenlassen), Selbstsucht (mangelnde Opferbereitschaft), Faulheit (keine Aufgaben übernehmen wollen).

Gott hat Ordnungen für unser Leben gesetzt, die uns als Schutz und Orientierungsrahmen dienen sollen. Gott hat Autoritäten (in Staat, Gemeinde und Familie) eingesetzt, die das Recht und die Verantwortung haben, uns in bestimmten Lebensbereichen zu leiten. Sie geben mir Anregungen und müssen mich korrigieren, wenn sie sehen, daß ich falsche Wege gehe. Wenn ich diese Ordnungen und Autoritäten nicht anerkenne, rebelliere ich gegen Gott selbst.
Pastoren, Älteste, Hauskreisleiter, etc. haben die Verantwortung für mein geistliches Wachstum und meine Integrität. Ihre Leitung betrifft Bereiche meines Lebensstils, zu denen die Bibel etwas zu sagen hat. Entscheidungen, die mehr mit Geschmack zu tun haben (Kleidung, Haartracht, Wohnungsgestaltung, Tagesrhythmus, Wahl der Freunde, etc.) haben i.a. damit nichts zu tun. Unterordnung: Ich akzeptiere, daß Ordnungen und Autoritäten gut sind, und folge ihnen, solange nicht eindeutig klar ist, daß sie gegen das Wort Gottes verstoßen. Ich nörgele nicht über den Stil, wie Leiter ihre Aufgabe ausüben. Das nimmt mir nicht das Recht und die Pflicht, mich inhaltlich konstruktiv einzubringen, aber die letzte Entscheidung bleibt bei der von Gott eingesetzten Autorität.
Sanftmut und Liebe: Unterordnung unter das Ziel, anderen Personen zukommen zu lassen, was für sie gut ist (dazu zählt manchmal auch Korrektur).


Stolz -- Wahrhaftigkeit


Stolz ist eine Haltung, die eng verwoben ist mit Rebellion. Stolz ist ein Leben in der Lüge: Ich will nicht daß Aandere sehen, wie ich wirklich bin, sondern daß sie Besseres von mir denken (oder auch Schlechteres um mich zu bemitleiden).

Beispiele: Überheblichkeit, sich besser fühlen als andere, chronische Unpünktlichkeit, Ehrgeiz, Ehre bei Menschen suchen, nicht lieben und loben können, Lob und Liebe nicht annehmen wollen, richten, verachten, (negativ) über andere ``tratschen'', Unbarmherzigkeit, Fehler bei anderen finden, keine eigenen Fehler zugeben, Empfindlichkeit bei Kritik, Minderwertigkeitsgefühle, falsche Demut.

Wahrhaftigkeit ist eine willentliche Entscheidung zu echter Demut. Ich stehe zu dem, was ich bin, im Positiven wie im Negativen. Ich gebe zu, wenn ich Fehler gemacht habe (es gibt ja Vergebung). Ich lasse zu, daß andere erkennen, was meine starken und meine schwachen Seiten sind (ohne mit meiner Schwäche zu kokettieren).

Zur Vertiefung

Hartwig Henkel, Grundlagenkassette Nr. 8-10




Ergänzungen zum Thema ``Befreiung''

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Bekennen konkreter Schuld und Wiedergutmachung

Von den Einflüssen des Satans können wir nicht frei werden, indem wir andere für uns handeln lassen (Beten lassen, Heilungsgottesdienste, einen Therapeuten Erkenntnisse sammeln lassen) und selbst keine Gehorsamsschritte gehen wollen. Befreiung kommt nur dadurch, daß wir einen Lebensstil des Gehorsams wählen6Erst dann kann die Unterstützung durch andere wirklich erfolgreich sein. Wir selbst müssen die Grundlagen für die Befreiung schaffen, indem wir uns von dem Territorium des Satans, auf das wir uns begeben haben, wegbewegen. Kein Seelsorger kann das für uns tun - er kann uns nur beraten und beistehen, wenn wir gehen. (Dazu lies Psalm 81:14-16, 107:10-16, 5. Mose 28:15-40, 1. Petrus 1:22) Gott zerreißt die Bande, mit denen der Satan uns fesseln will, wenn wir zurückkehren zu ihm. Es ist der Gehorsam gegenüber der Wahrheit, die uns rein macht.

Wenn wir in Schwierigkeiten sind, nicht vorankommen oder eine Blockade in uns spüren, dann sollten wir prüfen, wie wir jetzt leben. Lassen wir uns vom heiligen Geist füllen? Nehmen wir Abstand von einener Leistung und Perfektion? Haben wir einen biblischen Umgang mit dem Wort Gottes? Stehen wir dazu, was Gott uns sagt, mehr als zu dem Negativdenken dieser Welt? Neben diesen Grundprinzipien sollten wir 4 konkrete Lebensbereiche besonders überprüfen. Diese Bereiche betreffen die Grundformen der Abweichungen vom Charakter Gottes.


1.
gibt es nicht bekannte Schuld?
2.
gibt es einen Menschen, dem wir nicht vergeben haben?
3.
akzeptieren wir die von Gott gesetzten Ordnungen als verbindlich für uns oder versuchen wir, uns davon unabhängig zu machen?
4.
in welchem Bereich unseres Lebens sind wir stolz?

Die Fragen sollten wir uns im Gebet stellen: ``Herr, wo folge ich dir nicht? Wo bewege ich mich außerhalb Deiner Grenzen auf dem Territorium des Satans? Wo gebe ich ihm ein Recht, mich zu quälen?'', wenn wir Blockaden bemerken. Zu jedem Bereich gibt es eine biblische Lösung - sind wir bereit diese Schritte zu gehen, dann erleben wir, wie Gott uns freimacht. Es ist nötig, dabei sehr konkret zu werden, damit die Werke des Teufels wirklich zerstört werden können. Deshalb besprechen wir diese Fragen sehr detailliert.

Schuld, die wir noch nicht bekannt haben, macht uns unfrei (Epheser 5:11-13), weil sie uns peinlich ist oder an unserem Selbstbildnis kratzt. Sie zerstört den Weg des Aufeinanderzugehens. Es ist wichtig, verborgende Dinge ans Licht zu zerren (Sprüche 28:13, Apostelgeschichte 19:18-20), z.B. indem wir sie Gott vor einem Zeugen bekennen. Genauso wichtig aber ist es, alles in unserer Macht stehende zu tun, um die Schuld wiedergutzumachen, und uns von Dingen zu trennen, die uns noch an alte Sünden binden.

Die 10 Gebote (2. Mose 20:1-17) sind eine gute Richtlinie, sich selbst zu überprüfen, und mit der Hilfe des heiligen Geistes kann man eine Reihe ``kleinerer'' Sünden herausfinden. Bei diesen Sünden fällt es auch nicht schwer, sie als solche zu erkennen. Die meisten Menschen aber tun sich schwer mit dem ersten und zweiten Gebot und ignorieren somit einen riesigen, leider sehr wichtigen Teilbereich.

Beim Umgang mit dem Okkulten sehen viele nicht, was daran falsch oder gefährlich sein soll. Alles Übernatürliche aber, was ohne Jesus - außerhalb des Willens Gottes - ist, ist dämonischer Natur und wenn wir uns darauf einlasen, dann öffnen wir - meist ohne es zu wissen - direkt für den Teufel. Einen neutralen Bereich (Esoterik) gibt es nicht!!!

Die Bandbreite ist ungeheuer groß und reicht von scheinbar harmlosen Spielereien und Gewohnheiten bis zu handfester Magie. Die folgende Aufzählung soll keine Okkulthysterie erzeugen (man darf die Aussagen auch nicht überinterpretieren), aber doch einer Verharmlosung wichtiger entgegensteuern, von denen wir die Finger zu lassen haben. Sollten wir mit einem der Gebiete bereits zu tun gehabt haben, ist es dringend nötig, sofort und bedingungslos davon zu lassen, sie zu bekennen und um Befreiung davon zu bitten.

Cassette (202-637, 25 Min) bis ``Was können wir tun, um herauszukommen?''



Nicht alles, was unter den obigen Namen angeboten wird, ist auch wirklich echt. Aber wer an das echte gerät (auch ohne es zu wissen), oder das unechte für sich annimmt, der ist gebunden und muß befreit werden. Was können wir tun, um herauszukommen?


1.
Nicht wühlen sondern den Heiligen Geist um konkrete Erkenntnis bitten.
2.
Schuld vor Gott bekennen - in Gegenwart eines Zeugen (Seelsorger)

3.
Aufräumen: brechen mit allem, was mich von meiner Seite noch bindet.

- Vernichtung von Gegenständen, die mit der Sünde zu tun haben
- Abbrechen von Kontakten
- Auflösen von Verhältnissen
- Wiedergutmachen

4.
Im Namen Jesu den Dämonen gebieten zu weichen

Vorschlag: Im Laufe der Woche Thema und Beispiele konkret durchdenken, Schritte ausführen (nicht immer alleine), über Erfahrunegn berichten.

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Anderen Vergebung gewähren

Es geht darum, daß wir von den Spuren unserer eigenen Vergangenheit - besonders von Störungen im seelischen Bereich - freigesetzt werden. Gott hat versprochen, uns von allem Ballast zu befreien, aber damit dies geht, müssen wir darauf achten, daß wir selbst dem Satan keine Freizonen in unserem Leben einräumen. Das ist wichtiger, als zu versuchen, mit psychologischen Erkenntnissen den möglichen Ursachen der Störungen auf den Grund zu gehen. Diese mögen uns zwar diverse Einsichten verschaffen, helfen aber nicht bei der Überwindung des Problems. Sie hemmen uns eher, da wir immer glauben, noch nicht genug zu wissen, um endlich handeln zu können, und eigentlich immer nur in der Vergangeheit herumwühlen.

Gott bietet uns eine erheblich einfachere - und die einzig wirksame - Lösung an. Wir sorgen dafür, daß der Satan nicht noch irgendwelche Rechte an uns behält und Gott erledigt den Rest (siehe die Verse vom letzten Mal). Es ist unsere Wahrhaftigkeit und unser Gehorsam gegenüber Gottes Ratschlägen, der uns freisetzt - nicht unsere Erkenntnisse. Oft wird für uns der Zusammenhang zwischen dem konkreten Gehorsamsschritt und dem Problem überhaupt nicht ersichtlich sein.

4 konkrete Lebensbereiche gilt es zu überprüfen, wenn wir merken, daß trotz unserer Gebete wir von bestimmten seelischen Problemen einfach nicht freikommen. Das wichtigste sind unsere eigenen - uns bekannten - Tatsünden, für die wir nicht um Vergebung gebeten haben und dabei besonders alles, was mit Okkultismus zu tun hat. Ist dieses Thema abgearbeitet und kommt immer noch keine Befreiung, so lohnt es sich, den zweiten großen Bereich anzusehen: Bitterkeit, d.h. nicht gewährte oder unechte Vergebung.

Wir alle sind in unserer Vergangenheit von anderen Menschen geärgert, gekränkt, enttäuscht, gedemütigt, verletzt, oder schwer verwundet worden. Es gibt viele Situationen, wo andere Menschen - besonders Eltern, Geschwister, Verwandte, Lehrer, Schulkameraden, Arbeitskollegen, Vorgesetzte, Gemeindemitglieder, Freunde und Ehepartner (besonders, wenn eine Freundschaft zerbricht) - an uns schuldig geworden sind.

Bevor wir Jesus kannten, waren wir nicht in der Lage, mit dieser Verletzung umzugehen, denn wir kannten nicht die Kraft der Vergebung. Wenn wir aber diesen Menschen nicht vergeben haben, dann ist in uns eine Wurzel der Bitterkeit entstanden, zuweilen sogar schon sehr fest verankert. Diese Bitterkeit richtet sich gegen den Charakter Gottes. Sie schafft dem Satan einen großen Freiraum in unseren Gefühlen und gibt ihm ein Anrecht, unser Denken zu beeinflussen und uns zu quälen. Bitterkeit ist Gift für uns und unser Verhältnis zu anderen: es entsteht Nachrede, negativer Klatsch und Gerüchte, Mißtrauen, Selbstmitleid, Rachegefühle, Haß, usw. Nur wir selbst können diese Wurzeln abschlagen - indem wir vergeben.

In Matthäus 18:21-35 gibt uns Jesus eine sehr plastische Charakterisierung von Unvergebenheit:

Vergebung bedeutet, das Recht auf Wiedergutmachung und Rache aufzugeben und stattdessen die Person so zu behandeln, als ob nie etwas Negatives vorgefallen wäre - auch ohne daß der/die andere sich entschuldigt. Abstrakt gesagt bedeutet Vergeben, die anderer Person loszulasssen (``freisetzen'' im Sinne von Lukas 13:12) und die Schuld zu erlassen (``wegzuschicken'').
Unvergebenheit dagegen hält die Person fest und ebenso die Schuld: noch nach Jahrzehnten kann man sich genau an das erinnern, was der andere getan hat und empfindet immer noch Schmerz, Wut o.ä. Ohne Vergebung kann kein Gras über Wunden wachsen und ich will am anderen nichts Positives mehr sehen.

Wie bekommen wir heraus, ob wir anderen nicht vergeben haben? Es gibt einige deutliche Merkmale:


1.
Wir reden (oder denken) negativ über eine Person

2.
Wir klagen die Person an - mit Worten oder durch Schweigen und ähnliche Gesten.

3.
Wir empfinden eine starke Abneigung - wollen der Person nicht begegnen - bis zum Ekel

4.
Wir haben nur noch negative Erwartungen - bewerten unsere ``Erfahrungen'' stärker als Gottes Kraft der Liebe (Mißtrauen)

5.
Beim Zurückdenken an die Situation empfinden wir immer noch Schmerzen.


Frage den heiligen Geist, sei bereit für unerwartete Erkenntnisse und bereit, Vergebung zu gewähren. Auf diese Art kann die Vergangenheit endlich abgeschlossen werden und ab dann ein neuer Lebensstil beginnen, der uns ein Leben frei von Bitterkeit ermöglicht: wenn wir ab dann Leuten, die uns verletzen, sofort vergeben, ändert sich unser Denken und Wesen und wir ersparen uns selbst viel unnötigen Ärger.

Praktische Schritte: was können wir tun, um echt zu vergeben


1.
Nicht selbst in der Vergangenheit herumkramen, sondern von uns selbst wegsehen auf Jesus (Hebräer 12:1-2). Den Heiligen Geist bitten, uns zu zeigen, wo Unvergebenheit ist. Es geht um dabei konkrete Situationen und Verletzungen, die zu vergeben sind, nicht um etwas Globales. Wer das noch nicht gemacht hat, kann sicher sein, daß Antworten kommen werden (1. Johannes 5:14-15).

2.
Konkret jede einzelne Situation durchbeten:



3.
Willensentschluß formulieren: ``ich vergebe dem/der anderen die konkrete Schuld und setze ihn/sie jetzt frei''. Es ist wichtig, die Situation konkret beim Namen zu nennen. Ein pauschales ``ich vergebe meinen Eltern'' bringt gar nichts. Eine deutliche Aussage muß gemacht werden - kein ``ich möchte gerne vergeben'' (und tue es nicht). Ob unsere Gefühle dabei schon mitspielen, spielt keine Rolle. Wichtig ist nur, daß wir selbst glauben, was wir da sagen.

4.
Glauben, daß die Person dies nicht getan hätte, wenn sie gewußt hätte, wie sehr sie uns verletzt - ohne jedes ``aber''. Dies ist übrigens ein guter Test, wie echt unsere Bereitschaft zur Vergebung ist, und der erste Schritt gegen Biterkeit.

5.
Auch anerkennen, daß es Schwächen und Verletzungen im anderen gegeben hat, die zu der Situation geführt haben. Dies entschuldigt zwar nicht die Tat, aber macht es uns leichter, barmherzig zu sein.

6.
Gott danken, daß er die andere Person genauso liebt wie uns. Das kann in uns die Liebe erzeugen, welche die Schranken wieder überwindet.

7.
Zeit nehmen, für die andere Person zu beten und sie zu segnen (Hiob 42:10) - bis der Schmerz wirklich weg ist.


Wenn wir das getan haben, kann Gott unsere seelischen Verwundungen ausheilen: bestimmte Bilder und Erinnerungen verschwinden endlich oder werden entschärft. Gott schafft ebenfalls in uns ein neues, positives Bild von uns selbst. Wir sehen uns mit seinen Augen und erkennen das, was Gott aus uns machen wird, statt immer nur das Negeative am Ist-Zustand herauszuheben. Dies aber ist erst möglich, wenn wir vergeben haben, da andernfalls die Bitterkeit uns die Sicht versperrt.

Unsere Bilder von Situationen und Personen waren unser Problem, nicht die Personen selbst (die können sich längst geändert haben, aber unser Bild war geblieben) und auch nicht wir selbst. Unser Verhalten aber wird durch unsere Bilder/Vorstellungen bestimmt und weniger von dem, was tatsächlich ist. Deshalb ist es wichtig, die Bilder an die Realität anzupassen.

 

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Wahrheit - der Weg zur Heilung seelischer Störungen

Gottes oberstes Ziel mit unserem Leben ist uns zu einem freien und erfüllten Leben bereits hier auf Erden zu führen. Nur, wenn wir vom Ballast der Vergangenheit befreit sind, kann Gott uns für den Aufbau seines Reiches wirklich gebrauchen. Denn wer uns abnehmen, daß Glaube uns wirklich freimacht, wenn das nicht erkennbar ist, weil wir alle noch seelische Krüppel sind?

Kein Mensch kommt unbelastet zu Gott und wir alle brauchen seine Hilfe um innerlich heil zu werden. Gott hat dafür einen Therapieplan aufgestellt und diese Therapie ist ein verbindliches Leben in der örtlichen Gemeinde, in die er uns schickt (Apostelgeschichte 2). Unser Weg in die Freiheit ist - neben der Tatsache, daß wir erkannte Schuld bekennen und Verletzungen durch andere vergeben - zuverlässig am Leben in der Gemeinde teilzunehmen und dort einen festen Platz einzunehmen. Das ``unabhängige'', unverbindliche Leben hat in dem Moment ein Ende, in dem wir Jesus als Herrn unseres Lebens angenommen haben. Diese Aussage ist mehr als nur ein frommes Wortspiel: sie bedeutet bereitwillige Umkehr vom alten Leben und sich Gottes Ordnungen unterzuordnen.

Wer sich in Gottes Ordnungen nicht eingliedern möchte, der zeigt, daß seine Grundhaltung im Prinzip immer noch die gleiche ist wie vor der Bekehrung: Unabhängigkeit und (scheibnbare) Selbständigkeit ist wichtiger als vertrauen in Gott. Mit dieser Haltung aber kann man kaum größere Fortschritte im Glauben erwarten, denn an der wichtigsten Stelle - der inneren Einstellung - ist man zu unbeweglich.7

Gott hat für unser Leben (und das Zusammenleben in der Gemeinde) eine Reihe von Ordnungen gegeben. Diese Ordnungen sind gut, wenn wir ihnen bereitwillig folgen, und nicht etwa eine Einengung oder Plage. Das werden sie erst, wenn wir ihnen nicht folgen wollen (man kann dies mit Leitplanken einer Autobahn vergleichen). Ordnungen markieren, wo der beste Weg für uns ist. Verlassen wir diesen Weg, dann wird es sehr schwer, weil wir uns selbst auf schwieriges Gelände bewegen (das Gott nicht extra für uns dann planieren wird). Gott warnt uns davor, seinen Weg zu verlassen, weil er nicht will, daß wir uns selbst ständig in Schwierigkeiten begeben. Und er sagt uns auch, welcher Segen darin liegt, seine Ordnungen einzuhalten.

Um maximale Freiheit zu erlangen, müssen wir auf Gott mehr vertrauen8 als auf unsere eigenen Ideen, was gut für uns ist. Wir müssen seine Ordnungen kennen, akzeptieren, und uns darin bewegen. Es ist kein Zufall, welche Atmosphäre in unserer Familie oder an unserer Arbeit herrscht. Keineswegs, wir können dies fast steuern, wenn wir darauf achten, was Gottes Wort uns sagt.

Die Therapie Gottes für unsere Probleme ist, unseren Charakter zu verändern auf das Ziel hin, daß wir werden ``wie Jesus''. Wenn wir uns darauf einlassen, dann lösen sich viele unserer seelischen Konflikte fast von selbst. Wahrheit und Gehorsam macht uns frei, denn wir werden nur dadurch verändert. Wir werden innerlich heil, weil wir lernen zwischen eingeimpften Schuldkomplexen und tatsächlicher Schuld zu unterscheiden (es entsteht Freude, wenn wir Schuld bekannt und ausgeräumt haben). Depressionen, Minderwertigkeitsgefühle, das Gefühl nicht akzeptiert zu sein, zu nichts nutze zu sein etc. verschwinden. Wir werden fähig, Menschen wirklich zu lieben, und fähig, in Gemeinschaft zu leben.

Dies geht aber nur durch das gesprochene und geglaubte Wort (Sprüche 12:18). Darin allein liegt die Kraft zur Heilung - sonst wird alles wieder nur Krampf und Selbstüberforderung. Gott will, daß wir uns und andere so sehen, wie er uns sieht (1. Korinther 13 als Beispiel) anstatt auf das Negative des Ist-Zustandes zu starren. Wenn wir Änderung und Heilung haben wollen, müssen wir auf die Zukunft mehr sehen als auf die Gegenwart. Nur so können wir die von uns selbst gesetzten Grenzen überwinden.

Zur Illustration: Cassette 10, 215-564 (Unsere Strategie der Seelsorge ... noch die Voraussetzungen)

Vertiefung der nächsten beiden Stunden: Überwindung der Hauptursachen, die uns daran hindern, Gottes Ordnungen verbindlich einzuhalten: Rebellion (Innere Auflehnung gegen ``Fremdherrschaft'') und Stolz (Unwahrhaftigkeit, Masken tragen).

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Sanftmut und Liebe - Überwindung der inneren Rebellion gegen Gott

Wer beladen ist mit Sorgen und Problemen, den ruft Jesus zu sich, um ihm Ruhe und neue Frische zu geben (Matthäus 11:28-30). Er will mit uns eine Verbindung (Joch) eingehen, in der wir lernen einen Weg mit ihm zu gehen. Jesus will uns zwei wichtige Charaktereigenschaften lehren, die uns nicht inneliegen: Sanftmut und Demut. Das ist seine Therapie für uns, denn wenn wir Sanftmut (Liebe) und Demut (Wahrheit vor uns und vor anderen) lernen, dann werden wir frei von Leistungsstreß und kommen zur Ruhe.

Wie auch in den anderen beiden Bereichen (nicht bekannte Schuld, Bitterkeit) ist der Zusammenhang zwischen seiner Therapie und der Lösung unserer Probleme geistlicher Natur. Wenn wir diese beiden Charaktereigenschaften nicht annehmen wollen, dann geben wir dem Satan Raum in unserem Leben. Legen wir stattdessen die Haltungen der Rebellion (statt Sanftmut) und des Stolzes (statt Demut) ab, so nehmen wir ihm das Recht, uns zu quälen. Wie immer reicht es, die ersten Schritte zu gehen, und Gott wird uns helfen, weiterzukommen (ohne einen ersten Schritt unsererseits geschieht nur sehr wenig).

Cassette 10 zum Thema ``Rebellion

Rebellion ist eine Haltung der Auflehnung gegen jede Form von Autorität und fremde Ordnungen. Ordnungen und Autorität werden prinzipiell nicht akzeptiert(, was sich gerade in unserer Gesellschaft wiederspiegelt, wo schon die Worte als etwas Negatives und Reaktionäres angesehen und immer nur mit ihren extremsten Varianten assoziiert werden). Traditionelle Autoritäten - Eltern, Schule, Staat und Gott - werden abgeleht. Die eigene Person wird zum Maßstab erhoben ``Nur wer sein eigner Herr ist, der ist wirklich frei''.

Wer so denkt, verstößt nicht nur gegen das erste Gebot, sondern unterliegt der größten Lüge des Satans überhaupt. Freiheit ohne Gott kann es nicht geben. Stattdessen begibt man sich unter die Herrschaft des Satans, nimmt nach und nach seine Charakterzüge an und beginnt von einem Problem ins nächste zu fallen. Die typische Reihenfolge, die man in unserer Gesellschaft beobachten kann ist: (1) Ablehnung, (2) Auflehnung/Rebellion, (3) Drogen (incl. Alkohol oder Tabletten), (4) Okkultismus, (5) seelische Störungen (Nervenkrankheit).

Rebellion äußert sich in zwei Versionen: passiv als Haltung der Ablehnung fremder Autorität (Eigenwilligkeit, Ungehorsam, Unabhängigkeitsstreben, man will sich Ordnungen nicht unterwerfen) und aktiv als Aufdrängen der eigenen Person (Menschen bedrücken, beherrschen, manipulieren, besitzen wollen). Typische Beispiele sind


Gott hat in Staat, Gemeinde und Familie Autoritäten und Ordnungen eingesetzt, damit wir Schutz, Leitung und Geborgenheit finden. Wer Gottes Ordnungen und den Rat der Leiter mißachtet, der braucht sich nicht zu wundern, wenn er in Probleme fällt (Sprüche 29:1, Psalm 81:14-16, Psalm 107). Wenn wir Gottes Autorität nicht akzeptieren, dann ist jede selbstgemachte Hilfe wirkungslos (Jeremia 2:17-20a).

Leiter erdrücken nicht, sondern sie geben biblischen Rat, wenn sie Mißstände erkennen oder wir sie fragen. Wer wichtige Entscheidungen zu treffen hat - gerade als jüngerer Christ - tut gut daran, sich Rat zu holen und auch zu befolgen. Es ist in unserem eigenen Interesse, uns unterzuordnen (d.h. uns führen zu lassen). Unterodnen hat nichts mit Kadavergehorsam zu tun, sondern bedeutet ein akzeptieren (nicht schlucken!) der Entscheidungen der anderen. Das nimmt uns nicht die Verpflichtung, konstruktive Kritik und Vorschläge rechtzeitig anzubringen (die nicht zu tun ist nicht Unterordnung sondern Dummheit). Auf der anderen Seite müssen wir aber auch erkennen, wann die Zeit des Diskutierens vorbei ist und gehandelt werden muß. Unterordnung bedeutet dann, die Entscheidungen der ``Leiter'' zu akzeptieren und mitzutragen (selbst, wenn sie sich als falsch herausstellt, müssen wir uns konstruktiv einbringen) (1. Timotheus 5:17-19, Hebräer 13:17).

Eine frühere Haltung der Auflehnung zu ändern, ist nicht immer ganz leicht. Es kommt zum Glück nicht darauf an, was wir ``schaffen'', sondern nur, ob wir einsehen, daß unsere bisherige Denkweise falsch ist und die ersten Schritte gehen, um damit aufzuhören. Alles weitere will Gott uns schenken.

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Wahrhaftigkeit - Überwindung von Stolz

Ziel unseres Themas ist es, von Ballast freizukommen, der uns an einem Wachstum als Christen hindert. Um dies zu erreichen, ist es nötig über einige Mißstände zu reden, die wir in unserem Leben finden können. Wahrscheinlich finden wir alle eine ganze Menge. Ziel ist aber nicht, daß wir nun ein schlechtes Gewissen bekommen, wie schlecht wir doch sind, sondern daß wir diese Erkenntnisse dazu verwenden, uns von Jesus ändern zu lassen. Neben konkreter Schuld und Bitterkeit geht es vor allem darum, schlechte Gewohnheiten und Denkhaltungen abzulegen, die uns an einem Befolgen der Gebote Gottes hindern.

Rebellion ist die mehr oder weniger offene Auflehnung gegenüber Ordnungen und Autoritäten: ``Ich will mich nicht unterordnen'' oder - etwas weniger angreifbar formuliert aber keineswegs weniger rebellisch - ``Ich kann das nicht tun''. Eng verbunden damit ist Stolz - eine weitere Haltung, die Ordnungen nicht befolgen will, aber subtiler vorgeht: ``Für mich gilt das nicht, das habe ich nicht nötig'' oder, wenn man über Verstöße gegen Gottes Ordnungen spricht: ``Mit so etwas habe ich keine Probleme - ich sehe nicht, was ich damit zu tun habe''.

Während Rebellion der offene Widerstand ist, ist Stolz Überheblichkeit und Desinteresse. Beides führt dazu, daß Ordnungen nicht eingehalten werden, aber da die Motive verschieden sind, ist auch die Therapie unterschiedlich. Kein Mensch ist völlig frei von Stolz oder Rebellion, aber die Ausprägung kann stärker oder schwächer sein.10Typische Symptome sind

Stolz ist eine Leben in der Lüge: Ich will daß andere von mir einen bestimmten Eindruck haben, aber mich nicht so sehen, wie ich wirklich bin. Ich suche unter Vorspiegelung falscher Tatsachen nach Anerkennung (zu gutes Bild) oder Mitleid (zu schlechtes Bild). Nach einer Weile hat sich das so verinnerlicht, daß ich selbst nur noch dieses Wuschbild von mir selbst habe.

Gottes Therapie dafür ist einfach: lerne ein Leben in Wahrhaftigkeit (Demut). Stehe dazu, wie Du wirklich bist, auch wenn es nicht in alen Punkten Deinen Wünschen entspricht. Akzeptiere Dich, wie Du jetzt bist - Gott tut das auch - mit allen Fähigkeiten und Schwächen. Statt einem Leben in einem der beiden Extreme (``ich kann ja doch nichts'' bzw. ''wenn mann nicht alles selbst macht, dann klappt es nicht'') ist es wichtig, ein realistisches Bild der eigenen Möglichkeiten und Grenzen zu bekommen und dies zu akzeptieren. Schwächen dürfen nicht vertuscht werden (aber man soll auch nicht damit kokettieren), Fähigkeiten dürfen nicht unter den Tisch gekehrt werden (aber angeben darf man auch nicht damit).

Der heilige Geist ist hier ein guter Ratgeber. Die Bitte ``zeige mir, wie ich wirklich bin'', wird er gerne beantworten. Natürlich darf ich mich nicht dagegen sträuben, denn es wird auch manches nicht so Angenehme dabei sein: nur wenige wissen, wieviel Haß, Überheblichkeit, Verachtung und Auflehnung in ihrem Denken steckt. Die Erkenntnis kann ein Schock sein, der mich endlich von meinem hohen Roß herunterholt. Aber - unter Gottes Führung falle ich dabei nicht auf die Nase sondern bekomme erstmals festen Boden unter die Füße. Gott will uns therapieren, aber er kann es nur, wenn wir seine Diagnose annehmen. (Welcher Arzt kann Erfolg haben, wenn der Patient glaubt, er wäre gesund oder wüßte selbst am besten, was zu tun ist?)

Im Umgang mit anderen sollten wir lernen, Barmherzigkeit zu üben und nicht zu richten oder verachten (Lukas 6:36-38). Zwischen notwendiger, aber konstruktiver Kritik bzw. Ermahnung und Richten bzw. Verurteilen besteht ein großer Unterschied. Die meisten scheuen sich, andere zu ermahnen, sind aber schnell dabei, zu richten. Die Tendenz haben wir alle, manche stärker, manche schwächer. Wenn wir aber andere richten, dann schlägt dies auf uns selbst zurück (Galater 6:7-8) und unsere Beziehung zu Gott wird sehr distanziert. Bitten wir aber den Heiligen Geist um Erkenntnis und beginnen wir, dieses Verhalten einzustellen, dann wird der Weg zum Segen und zur inneren Heilung frei (Jesaja 58:10-12 ++).

Tips zum einüben: Barmherzigkeit gegenüber den Fehlern anderer üben; Geben, wo es nötig ist (Zeit, Trost, Ermutigung, Geld, ...); Großzügigkeit gerade gegenüber Leuten, von denen wir nichts zurückerwarten können; Vergebung schenken, gerade an diejenigen, die es nicht verdienen.

Das was wir tun, fällt auf uns zurück - im Negativen, wie im Positiven. Gott will uns vieles schenken - hindern wir ihn also nicht daran. BACK
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