Merkvers:
Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes vollkommen sei, zu jedem guten Werk völlig gut zugerüstet. (2.Timotheus 3:16-17)
Die Bibel
Diese Sicht kommt durchaus auch in christlichen Kreisen vor
Die Bibel ist das besterhaltene historische Schriftstück, was es gibt.
Die Bibel als historische Quelle ist absolut zuverlässig und deckt sich mit allen gesicherten Erkenntnissen. Das gleiche gilt für Aussagen über das Wesen der Natur (verlangt genaues Lesen der Bibel).
Unter allen Grundlagenbüchern der Weltreligionen ist die Bibel absolut einmalig, da sie (über 6000) Prophezeiungen über die Zukunft macht. Ein Teil dieser Voraussagen ist bereits eingetroffen, manche stehen noch aus, keine ist bis jetzt falsch gewesen. Die Wahrscheinlichkeit, daß dies Zufall ist, ist extrem gering. Gott selbst nennt dies als Merkmal (Jesaja 44:6-8, 48:6-7).
Grund dafür ist daß die Bibel Gottes Wort ist (2.Timotheus 3:16), und Gott selbst darüber wacht, daß sein Wort nichts Falsches enthält und nicht über die Jahrhunderte verfälscht wird.
Gott will, daß wir reifen, falsches Verhalten ablegen, lernen, das Richtige und Gute zu tun. Die Bibel ist nützlich (2.Timotheus 3:16-17) und notwendig dafür. Sie baut auf (Apostelgeschichte 20:32), schenkt Frieden, vermittelt Hoffnung (Römer 15:4), gibt Weisheit (Psalm 119:98ff). Gott selbst sorgt dafür, daß sein Wort diesen Zweck erfüllt (Jesaja 55:10-11)
Die richtige Haltung zur Bibel
Der heilige Geist will mein Lehrer sein (Johannes 14:26, 16:13) und mir alles erklären. Aber: um die Bibel zu verstehen, muß ich bereit sein, mich belehren zu lassen, und darf nicht versuchen, meine Erfahrungen und Wunschvorstellungen über das Wort Gottes stellen.
Gott will uns nicht verwirren (1. Korinther 14:33): oft ist die naheliegenste Bedeutung die richtige. Die Bibel selbst ist der beste Kommentar. Parallele Schriftstellen und der Kontext erklären vieles.
Vorsicht vor Mißverständnissen, die durch meinen Umgang mit Worten entstehen. Die Bibel wurde nicht im Deutsch des 20. Jahrhunderts geschrieben. Eine (subjektiv) gute Übersetzung ist wichtig.
Kommentare helfen, aber noch mehr das Gespräch. Man kann sich gemeinsam eine Stelle erarbeiten.
Lernen geht nicht ohne Fleiß: ohne regelmäßiges Lesen kann man keine Fortschritte erzielen. Es gibt Lesepläne, speziell gedruckte Jahresbibeln, Bibelcassetten etc. Lies altes und neues Testament.
Bitte den heiligen Geist, Dir das Wort zu öffnen und glaube daran, daß er das auch tut (Jakobus 1:5-6). Stelle Dir Kontrollfragen und schreibe ggf. die Antworten auf:
Schreibe Unverständliches auf. Sinne darüber nach, frage andere, bete um Verständnis (Jakobus 1:5-6). Aber klebe nicht an unwichtigen Details (Titus 3:9) stelle ggf. zurück.
Lerne Bibelverse auswendig (5.Mose 6:5ff), dann sind sie im richtigen Moment parat.
Studiere Aussagen und Personen der Bibel, dann erkennst Du Zusammenhänge.
Setze Erkenntnisse sofort um (Jakobus 1:22ff, Lukas 6:47).
Hartwig Henkel, Grundlagenkassette Nr. 6
Merkvers:
Denn aus Gnade seid Ihr errettet durch Glaube, und das nicht aus Euch, Gottes Gnade ist es, damit niemand sich rühme. Denn wir sind sein Gebilde, in Jesus Christus geschaffen zu guten Werken, die Gott bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln wollen. (Epheser 2:8-10)
All diese Sätze sind Trugschlüsse und habe mit der Aussage der Bibel nichts gemeinsam. Christsein ist die Zugehörigkeit zu Gott und dies macht Gott an ganz anderen Dingen fest.
In seinen eigenen Augen ist jeder Mensch gut (Sprüche 16:2, 20:6, 21:2) und glaubt, auf andere herabsehen zu dürfen. Gott aber sieht das anders: kein Mensch ist gut (Römer 3:23, 1:18-22, 3:10-19), ohne Ausnahme.
Dies soll uns nicht entmutigen sondern ist eine Beschreibung der Tatsachen. So wie ein Arzt einem Kranken zuerst eine Diagnose stellen muß, bevor die richtige Heilungsmethode angewandt werden kann, muß Gott uns sagen, wie es um uns steht. Er sagt uns, welcher Art die ``Krankheit'' ist, was die Folgen sind, wenn nicht behandelt wird, und welchen Weg zur Heilung er anbietet. Es ist aber unsere Sache, diese Diagnose zu akzeptieren und entsprechend zu handeln. Tun wir das nicht, so treten unweigerlich die Folgen ein (kein Racheakt, sondern natürliche Konsequenz).
Jeder Mensch ist ein Sünder und ist dafür auch voll verantwortlich (1.Johannes 3:4,8,10; Epheser 3:1-3, Römer 7:7-24, 8:5-8, Titus 3:3). Dies ist eine Eigenschaft, die nicht das Resultat einiger weniger Verfehlungen ist, sondern ein grundsätzliches Problem: von Natur aus haben wir seit dem Sündenfall die Tendenz, uns Gott zu widersetzen (Römer 5:12-21, Psalm 51:7, 58:4). Wer darüber nachdenkt, wird sich dessen schmerzlich bewußt werden.
Einzelne Sünden sind nur die äußeren Symptome dieser Krankheit. Vor Gott ist es gleich, ob ich nun ``nur'' eine kleine Unwahrheit sage, oder einen Menschen umbringe (Matthäus 5:25-30)- beides ist Widersetzen gegenüber Gottes Ordnungen.
Aus eigener Kraft haben wir keine Chance dies zu ändern. ``Gute Taten'' sind Dinge, auf die nur die Menschen achten (Hebräer 6:1, Jesaja 64:6, Matthäus 6:1-6, 1.Samuel 16:7), aber sie können Sünde nicht aufwiegen bzw. ungeschehen machen. Dieser Zustand ist schwer zu akzeptieren, denn er greift unser hohes Selbstbild an. Wenn wir Gottes Diagnose aber nicht annehmen, sind wir blind für die Lösung, die uns hieraus befreit: eigene Anstrengung ist vergebens. Gott will auch nicht, daß wir uns Gerechtigkeit verdienen - er will sie uns schenken. Wer das verweigert, muß die Folgen tragen.
Physischer Tod trat durch den Sündenfall in die Welt. Für fast alle Menschen ist er unausweichlich (Römer 5:12-14, Genesis 2:17).
Geistiger Tod (Epheser 2:1-6, Römer 7:9-13, 8:5-13, 6:23), keine Verbindung zu Gottes Geist. Dies ist heilbar.
Der zweite, endgültige Tod (Offenbarung 20:11-15, 21:8, Markus 9:43-48) tritt ein, wenn die ``Krankheit'' nicht vor dem physischen Tod behandelt wird.
Es ist heute unpopulär geworden, darüber zu sprechen, weil die Folgen so groß sind. Aber muß man sich nicht darüber klar werden, daß man das Problem nicht auf die leichte Schulter nehmen darf? Wer will diese Folgen auf sich nehmen?
Gott ist sich über unsere Unfähigkeit, das Problem selbst zu lösen, im klarern und bietet selbst die Lösung an:
Wer sich bekehrt erhält einen neuen Geist und den Geist Gottes (Titus 3:4-7, Johannes 3:3-8, Römer 8:9-13). Die Änderung ist so fundamental, daß die Bibel von ``Wiedergeburt'' spricht - erstmalig werden wir fähig, geistlich zu denken (im Gegensatz zu Seele = Verstand und Gefühle), Gott zu lieben, ihm zu folgen und zu dienen (Römer 6:1-7, Titus 3:8, 2.Petrus 1:2-11).
Wenn ich abgewichen bin, suche ich den Weg zurück, auch wenn andere Menschen dadurch meine mangelde Perfektion erkennen (Gott weiß das sowieso).
Das tut man einmal zum ersten Mal in seinem Leben und dies ist gültig für immer. Man kann es aber im Prinzip jeden Morgen neu bestätigen (denn Stolz kommt schnell zurück).
Ohne Wollen geht es nicht, aber Gott hat versprochen, daß er für die Durchführung sorgt.
Grundlage ist die ungeschminkte Erkenntnis über den eigenen Zustand und die
erklärte Bereitschaft, im Glauben zu handeln.
Schluß mit dem ``Ich kann nicht'', und ähnlichem Denken.
Wer das in sich trägt muß es zuerst einmal verbannen wollen.
Den Rest tut Gott.
Sei bereit, Gottes Verheißungen ernst zu nehmen und seinem Willen auch zu folgen.
Erkannte Sünde sofort bekennen und die Folgen, solange es geht, beseitigen.
Test: wenn Gott von mir verlangen würde, auf etwas freiwillig zu verzichten, würde ich es für ihn aufgeben?
Es geht nicht um einmalige große Leistungen sondern um ständige Treue, Bereitschaft und Fleiß.
Hartwig Henkel, Grundlagenkassette Nr. 1 (Errettung und Wiedergeburt), 2 (Kreuz und Taufe)
Merkvers:
Und berauscht Euch nicht mit Wein, worin Aussschweifung ist, sondern werdet voll des Geistes, indem Ihr zueinander in Psalmen, Lobliedern und geistlichen Liedern redet und dem Herrn in Euren Herzen singt und spielt. Sagt allezeit für alles Gott dem Vater Dank im Namen unseres Herrn Jesus Christus. Ordnet Euch einander unter in der Furcht Christi. (Epheser 5,18-21)
All diese Vorstellungen haben einen Kern, der auf etwas Wahres zurückgeht, sind aber in dieser Form Mißverständnisse.
Erfüllung mit dem Heiligen Geist ist wesentlich für ein Wachstum im Glauben hin zu einem Leben, das freiwillig dem Willen Gottes folgt. Nur mit der ständigen Hilfe des heiligen Geistes können wir unsere Seele dazu bringen, umzudenken, und unserem Geist den Vorrang bei der Führung unseres Lebens zu überlassen. Nur mit der Hilfe des heiligen Geistes erleben wir, wer wir seit der Errettung sind. Wir sind eine neue Schöpfung mit allen Rechten der Kinder Gottes, aber wenn wir das nicht in Anspruch nehmen, bleibt unser Christsein Krampf.
Die dritte Person der Dreieinigkeit neben Gott Vater und Gott Sohn. Er ist
Der Heilige Geist hat vielfältige Namen in der Bibel (Römer 8:9,15, Nehemia 9:20, Johannes 14:16,17,26, Hebräer 10:29)
Von manchen auch Taufe in den Heiligen Geist genannt, obwohl ich diesen Begriff etwas mißverständlich finde.
Erfüllung ist mehr: der heilige Geist wird zu unserem ständigen, intensiven Begleiter, der in uns wohnt (Johannes 14:17, 1.Korinther 6:19, Römer 8:9). Wie bei jedem anderen Geschenk Gottes, das wir in Anspruch nehmen, sind wir damit im Vorteil gegenüber denen, die das nicht tun (aber keine besseren Christen!!!).
Bekehrung und Erfüllung ist aber so oft auch direkt, d.h. zeitgleich - nicht kausal - miteinander verbunden (Apostelgeschichte 2:38, 10:46), daß viele diese Trennung nicht für bedeutend oder sogar für irreführend halten. Auch wird in den Schriften an die Gemeinden immer davon ausgegangen, daß in allen Gemeindemitgliedern der heilige Geist wohnt. (1.Korinther 6:19, Römer 8:9-11)
Der Unterschied ist etwas schwer in Worte zu fassen.
Durch die Erfüllung mit dem Geist werden wir auf jeden Fall
empfänglicher für sein Wirken und bleiben nicht so lange
``seelische'' Christen.
Man muß aber darum bitten, sonst bekommt man sie nicht. Je nach Kirchentradition wird aber hiervor gewarnt (``Du bekommst etwas ganz anderes''). Die Bibel sagt aber eindeutig, daß daß ein Kind Gottes auf diese Bitte nicht etwas anderes erhält (Lukas 11:11-13).
Für Nichtbekehrte gilt dies nicht. Die können vom Satan
eine Fälschung erhalten.
Auch: Johannes 14:16, Römer 5:5, 1.Thessalonicher 1:6, Römer 14:17, 15:13, Matthäus 12:28.
Erfüllung mit dem Heiligen Geist ist ein Angebot, das jeder unbedingt nutzen sollte. Wenn wir wirklich Fortschritte machen wollen, im Glauben wachsen wollen, dann geht das eigentlich nicht ohne die ständige Leitung des heiligen Geistes.
Erfüllung mit dem heiligen Geist macht uns nicht ``besser'' als andere. Besondere Gaben sind ein Geschenk, keine Auszeichnung.
Mit dem Begriff ``Erfüllung mit dem Heiligen Geist'' wird viel Mißbrauch getrieben. Mit Führung durch Gefühle, Eindrücke, innere Stimmen etc. hat das nichts zu tun - schon gar nicht, wenn diese Führung biblischen Aussagen widerspricht.
Wer um Führung einer Art fragt, die nicht den biblisch beschriebenen Wirkungen des heiligen Geistes entspricht, der bekommt Antworten - aber nicht unbedingt von Gott. (Das ist der Grund warum manche auch Angst vor der Bitte um Erfüllung mit dem Geist haben, obwohl dazu kein Grund besteht.)
Schritte zu einem geisterfüllten Leben
Das reicht: wenn Du im Glauben darum bittest, dann hast Du den Heiligen Geist sofort und kannst ab jetzt lernen, auf seine Stimme zu hören. Ab dann geht es um das Praktizieren dieser Erfüllung im Sinne von Epheser 5,18-21.
So geben wir dem Heiligen Geist Freiraum zu wirken. (Erfahrungen ehrlich austauschen!)
Römer 8:1-17, 26-27
Hartwig Henkel, Grundlagenkassette Nr. 3 (Geistestaufe), 4 (Wandel im Geist)
Merkvers:
Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht. Er vergibt uns unsere Schuld und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit (1.Johannes 1:9)
Es geht heute um die Frage:
``Wie kann ich das richtige Verhältnis zu Gott erlangen?''
Die Theologie nennt dies die Frage nach der ``Gerechtigkeit''
Es gibt sehr unterschiedliche Ansichten zu diesem Thema.
Ein richtiges Verständnis davon, was die Bibel über Gerechtigkeit - also das richtige Verhältnis zu Gott - sagt, ist der Schlüssel für eine lebendige und angstfreie Beziehung zu Gott. Bevor man konkrete gute Gewohnheiten wie Gebet, Stille Zeit, Bibel lesen, Gemeinde, Seelsorge (Beichte), Zeugnis geben etc. bespricht, ist es wichtig, die richtige innere Einstellung zu Gott zu gewinnen, damit diese sicherlich guten und wertvollen Punkte nicht in religiösen Krampf ausarten.
Wie immer geht es darum, Extreme wie die obengenannten zu vermeiden und stattdessen das Wort Gottes zu betrachten. In Römer 9:30-10:10 beschreibt Paulus wie man Gerechtigkeit erlangt, und wie nicht.
Der Weg geht nicht über Leistung, also den Versuch, aus eigener Kraft etwas zu schaffen. Es geht nicht, wenn man versucht ``perfekt'' zu werden. Gott will das nicht - wir sollen nicht mit Werken versuchen, unsere eigene Gerechtigkeit aufzurichten. Warum? Weil so etwas ein Zeichen für unseren Unglauben ist. Gott möchte, daß wir unser Vertrauen in ihn setzen und von ihm Gerechtigkeit annehmen, für die wir uns nicht selbst rühmen können. Das schließt religöse Aktivitäten wie beten, fasten, Gottesdienste, Bibellese etc. ein.
Damit es hier keine Mißverständnisse gibt: Gott sieht es gerne, wenn wir seinen Willen tun. Er sieht es gerne, wenn wir alles dran setzen, ihm zu dienen. Er sagt sogar, daß Glaube ohne Werke tot ist. Aber es kommt darauf an, welche Haltung hinter diesen Werken steht. Geschieht es, weil wir Gott lieben - also freiwillig - dann gefällt es ihm. Wollen wir aber durch Leistung gut dastehen, dann ist aller Eifer umsonst (das ist der ``alte Bund''). 2
Gerechtigkeit aber kommt nur aus dem Glauben (Römer 3:28). Durch den Tod Jesu und unseren Glauben stehen wir vor Gott bereits gerecht da. Gott liebt uns - und da gibt es keine Einschränkung. Statt ``tue Gottes Willen und dann wirst Du leben'' heißt es nämlich: ``Du bist ein Kind Gottes, weil Du Jesus angenommen hast, und deswegen hast Du das Leben bereits - und weil das so ist, tust Du Gottes Willen freiwillig''. Wer das wirklich annimmt, bekommt ein viel unverkrampfteres Verhältnis zu Gott und wird freiwillig mehr zuwege bringen als jeder, der sich immer nur anstrengt.
Nur - man kann das annehmen und Gottes Liebe erfahren oder ignorieren und sich
selbst vor der Liebe Gottes abschotten (obwohl Gott nach wie vor gibt).
Besonders deutlich wird dieser Unterschied beim Umgang mit
Fehlern. Wer in die Gegenwart Gottes kommt, dem wird immer deutlich werden, wo
noch etwas nicht in Ordnung ist.
Wer aus sich selbst gerecht sein will, der sieht nur den schlechten Ist-Zustand
und wird
ganz geknickt sein, sich anstrengen und mühen und nie ans Ziel kommen.
Irgendwann wird die Gegenwart Gottes (oder die der Christen) unerträglich,
weil das (stolze!) Selbstbild sonst nicht stehen bleiben kann.
Wer aber glaubt, daß er von Gott immer geliebt wird, der sieht das gute
Ziel, was Gott mit ihm erreichten will: ``Aha, daran will Gott also jetzt
arbeiten''. Fehler werden bekannt und damit aus dem Weg geräumt,
Schwächen können jetzt ohne Angst bearbeitet werden. Man kann befreit
und ungehindert im Glauben wachsen.
Denn Gott hat versprochen, jeden Fehler zu tilgen, den wir vor ihn bringen
(1.Johannes 1:9, Hebräer 10:17,9:12-24), und wenn wir zum hundertsten Male
kommen.
Wichtig ist es zu akzeptieren, daß wir nicht selbst gut sein können (Römer 3:10-12) - das gilt auch nach der Bekehrung. Aber wir stehen vor Gott gut da, wenn wir nur glauben. Gott will an uns arbeiten - zu unserem besten. Aber dafür müssen wir von dem stolzen Selbstbild loslassen, daß wir - wo wir ja jetzt bekehrt sind - selbst in der Lage sind, uns zu guten Christen zu erziehen (insbesondere zu bestimmen, welche Schwächen unbedingt angegangen werden sollen). Das geht nicht.
Du kannst Gottes volle Liebe erhalten, AUCH wenn Du gerade gesündigt hast. Du mußt Dich nur reinigen lassen und Du bist wieder frei zu empfangen (nicht: Gott gibt nicht mehr - sondern wir sind zu dafür).
Leistung heißt: ICH erreiche etwas durch mein Handeln und habe Anspruch, daß Gott mich liebt. Ich stelle Programme auf mit dem Endziel: Erfolg, vor Gott gut dastehen (um z.B. dann von ihm etwas zu erwarten). Ergibt Leistungsdruck und Perfektionsdrang, Niedergeschlagenheit und Resignation bei Versagen, Stolz und Überheblichkeit bei Erfolg.
Nichts leisten wird verwechselt mit nichts tun für Gott. Das sei ferne (Römer 6:1). Es geht um die Motivation dahinter.
Es gibt Leute, die haben Angst, daß man zu leichtfertig mit Vergebung
umgehen kann und daß diejenigen, die Vergebung annehmen und dann
tatsächlich vergessen, es sich einfach zu leicht machen.
Sie glauben einfach nicht, daß aus Schuldgefühlen nichts Gutes
kommen kann.
Aber: Eigene Schuldgefühle bringen mich nicht dazu, mich zu bessern
- sie deprimieren nur. Ebenso darf man nie versuchen, jemand anderem
Schuldgefühle zu vermitteln, wenn man etwas von ihm erwartet.
Römerbrief!
Merkvers:
Tief präge ich mir Dein Wort ein, damit ich vor Dir nicht schuldig werde.
(Psalm 119:11)
Die ``Stille Zeit'' ist Zeit, in der ein Christ sich von allen Sorgen und Ablenkungen des Alltags zurückzieht um zu beten, in der Bibel zu lesen, sich mit Lob und Dank an Gott zu wenden und ihn um Hilfe und Führung zu bitten.
Diese Argumente sind sicherlich nicht ganz haltlos, wenn Stille Zeit ``gesetzlich'' wird. Wichtig ist daher, sich zunächst klar zu machen, was Stille Zeit überhaupt sein soll und was sie für mich (und für Gott bedeutet).
Stille Zeit ist die Zeit der persönlichen Begegnung mit Gott. Dies geschieht indem wir mit ihm sprechen (Gebet) und auf ihn hören (in der Stille und durch das Lesen der Bibel)
Welche Ehefrau würde ihrem Mann glauben, daß er sie liebt, wenn er sich keine Zeit für sie nimmt? Wer, wenn er frisch verliebt ist, würde sich für seine Freundin nicht alle Zeit dieser Welt nehmen?
Ohne eine regelmäßige Begegnung mit Gott kann ich kein geistliches Wachstum erwarten.
Ab und zu sollte man aber auch trotz einer gewissen Unlust in die Stille gehen und sich davon leiten lassen, daß es nur gut ist.
Erkenne, daß der Satan Dich auch stören will und widerstehe ihm (1.Petrus 5:8, Epheser 6:10-18)
Versuche herauszufinden, welche Tageszeit für Dich am besten geeignet ist. Bedenke dabei, daß Du Gott deine beste Zeit verdient, wo Du am meisten aufmerksam bist (Matthäus 6:33.21)
Reserviere eine feste Zeitspanne, aber bedenke daß Qualität wichtiger ist als Quantität. Gib Gott genügend Zeit, mit Dir zu sprechen.
Schreibe auf, wofür Du konkret dankbar sein kannst - was ist geschehen, welche Gebete haben Antworten ergeben? Es lohnt sich, auch ``Kleinigkeiten'' aufzuschreiben. Das hilft gegen das unbestimmte Gefühl, Gott würde Dich im Stich lassen.
Bitte den heiligen Geist, Dein Lehrer zu sein (Psalm 119:18).
Lies einen festen Bibelabschnitte (Leseplan, Jahresbibel o.ä.)
Denke darüber nach:
Gehe im Gebet darauf ein
Schreibe auf, was Dir Gott besonders gezeigt hat.
Lerne Verse auswendig
Beginne mit Dank und Lob
Bekenne, was Dir der Heilige Geist bewußt gemacht hat.
Bete für andere (Gebetsliste) und für Deine Anliegen
Sprich mit Gott den Tag durch: Vorhaben, Probleme, Wünsche etc. und nimm Dir Zeit, auf seine Antworten ``zu hören''.
Achte den Tag über darauf, wo Du anwenden kannst, was Du in der Stille erkannt hast. Bleibe auch den Tag über mit Gott in Kontakt und nimm Dir weitere Zeiten für intensivere Begegnungen (intensives Gebet, Bibelstudium).
Zur Bedeutung der Bibel: ``Die Bibel als Grundlage meines Lebens'' (Thema Nr. 1).
Merkvers:
Wir dürfen uns darauf verlassen, daß Gott unser Beten erhört, wenn wir um etwas bitten, was seinem Willen entspricht. (1. Johannes 5:14)
Beten bedeutet mit Gott zu reden. Der Schöpfer des ganzen Universums hat versprochen, auf uns zu hören, wenn wir mit ihm reden. Gibt es ein größeres Privileg? Und dennoch tun sich viele Menschen beim Gebet sehr schwer.
Hier ein paar Gedanken zu den häufigsten Gründen.
Darauf kommt es zum Glück nicht an. Wir müssen keine besondere Sprache oder spezielle Worte benutzen, wenn wir beten. Gott stört es auch nicht, wenn wir nicht so fließend beten können wie andere und manchmal im Gebet steckenbleiben. Auf die Einstellung kommt es an, nicht auf die Worte. (Matthäus 6:7-8)
Es gibt viele Arten des Gebets. Man kann sich z.B. an den untengenannten Punkten orientieren.
Das ist zu Beginn durchaus verständlich, verschwindet aber mit etwas
Übung nach einer gewissen Zeit. Beten ist etwas ganz
natürliches.
Zu Beginn kann man das Beten dort einüben, wo man sich ungestört
fühlt.
Ein weit verbreitetes Problem in der heutigen Zeit.
Hier ist es durchaus hilfreich, Gebetsanliegen vorher zu notieren und
als Anleitung zu benutzen. So können wir konkreter beten, schweifen
weniger ab und wissen auch, ob ein Gebet erhört wurde.
Nach möglichkeit sollte laut gebetet werden, weil dies hilft,
die Gedanken zu konzentrieren. Man kann in jeder Situation beten
Ob Gott zuhört, hängt nicht davon ab, ob wir das fühlen. Er hat uns seine Zuwendung versprochen (Johannes 16:23+27) und darauf sollten wir uns verlassen. Gefühle sind trügerisch.
Man kann auch das Vaterunser (Matthäus 6:9-13) als Leitline nehmen oder andere Gebete, die in der Bibel stehen (Daniel 9, 1. Samuel 2, 2. Samuel 7:18-29, 1.Könige 8:22-53, Psalmen).
Gebet kann sich auf alle Gebiete erstrecken um jedem Bedürfnis zu begegnen. Gebet verbindet uns mit den unbegrenzten Möglichkeiten Gottes. Jeder kann beten, für alles und zu jeder Zeit (Markus 11:23-25). Gott fordert uns heraus, ihn ernstzunehmen (Matthäus 7:7, Psalm 2:8, Jeremia 33:3).
Für Jesus war Gebet von äußerster Wichtigkeit. Sein Leben war vom Gebet durchdrungen (Lukas 3:21, 5:16, 6:12, 9:16,29, 22:17,19,41-46, 23:24, 24:50-51). Er hielt Gebet für wichtiger als Nahrung (Matthäus 4:2), Schlaf (Lukas 6:12) und seinen Dienst in der Öffentlichkeit (Lukas 5:15-16).
Jesus nahm sich Zeit für das Gebet (Markus 1:35, Matthäus 14:23, Lukas 5:16) und er tritt auch jetzt noch für die Gläubigen ein (Hebräer 7:25, Römer 8:34)
Gott hat versprochen, unsere Gebete zu erhören (Jeremia 33:3). Gott kann das auch, denn er sit allmächtig (1. Mose 18:14). Gott will das auch, weil er uns liebt (Jeremia 29:11-14). Und er wird es tun, denn Gott ist treu (1. Könige 8:56)
Wir sind als Kinder angenommen (Römer 8:15) und haben Zugang zu Vater (Epheser 3:12), der uns segnen will.
Damit können wir ohne Angst und Unsicherheit ins Gebet gehen.
Die Bibel sagt uns einiges zu der Haltung, die wir uns aneignen sollten, wenn wir erhörte Gebete wünschen.
Hindernisse für unser Gebet, die uns es schwer machen zu beten oder Gottes Anwort zu hören.
Außerdem müssen wir uns klar machen, daß der Satan uns mit alen Mitteln vom Gebet abhalten will, denn er fürchtet Menschen, die beten. Wir sollten wachsam sein dagegen (Matthäus 26:41) und dem Satan widerstehen (1.Petrus 5:8-9, Jakobus 4:7)
Merkvers:
Achtet aufeinander! Ermutigt Euch zu gegenseitiger Liebe und spornt einander an, Gutes zu tun. Versäumt nicht die Zusammenkünfte Eurer Gemeinde, wie es sich einige angewöhnt haben. Ermahnt Euch gegenseitig, dabeizubleiben. (Hebräer 10:24-25)
Eine Gemeinde besteht nicht in erster Linie aus Gebäude und Veranstaltungen, sondern aus Menschen, die zu Jesus gehören. Die Gemeinde Jesu ist die ``Familie Gottes''. Wird jemand Christ, so ist Gott sein himmlischer vater und die anderen Christen somit seine Brüder und Schwestern.
Gemeinden sind sehr unterschiedlich und es gibt oft eine Vielzahl davon an einem Ort. Daher tauchen - gerade für junge Christen - oft eine Reihe von Fragen auf.
Die Gemeinde Jesu wird in der Bibel als Leib, Haus, oder Familie beschrieben. Diese Bilder unterstreichen die Beziehung von Menschen untereinander. Solochristentum führt zu Fehlentwicklungen und geistlicher Auszehrung.
Wichtig ist es, eine Gemeinde zu finden, die hilft, durch Gottes Wort, Angebote zum Gebet und durch Gemeinschaft mit anderen Christen im Glauben voranzukommen. Ein biblische Verkündigung, die sich an Christus orientiert ist wichtig.
Grundsatz: sei für andere eine Ermutigung und dankbar für die Gemeinde, auch wenn es leichter ist, Kritik zu üben. Besuche regelmäßig den Gottesdienst und andere Angebote. Nimm Freunde mit. Lerne die Verantwortlichen in der Gemeinde kennen, auf daß Du Ansprechpartner findest.
Die vollkommene Gemeinde gibt es nicht - häufiger(!) Wechsel zwischen Gemeinden ist keine Hilfe. Man brauch auch etwas Zeit zur Eingewöhnung.
Jeder Christ - wo auch immer er wohnt - ist von Gott aufgefordert, sich eine Gemeinde zu suchen und darin mitzuarbeiten (Hebräer 10:23-25, Matthäus 18:15-17, 1.Korinther 6:1-6).
Wir können uns an der Gemeinschaft mit anderen freuen
Wir empfangen Lehre, Weisung und Korrektur (Hebräer 13:17, 1.Korinther 5:1-5, 9:11-12)
Wir können Rat und Hilfe empfangen
Andere können uns im Gebet unterstützen
Wir können andern Christen Unterstützung geben (1.Korinther 9:11-12, Galater 6:2,6m 1. Timotheus 5:17-18).
Wir können die Gemeinde aufbauen (1.Korinther 12:4-31, Römer 12:5-8, Epheser 4:11-16, Matthäus 25:14-30).
Wenn wir nicht weitergeben, was wir von Gott empfangen haben, dann wird unser geistliches Wachstum zurückgehen.
Die folgenden Punkte sind Hilfestellungen bei der Suche nach einer neuen Gemeinde bzw. auch Möglichkeiten, Aufgaben für sich selbst herauszufinden, wenn in der Gemeinde ein Defizit herrscht.
Eine unverfälschte biblische Verkündigung ist das wichtigste (1. Timotheus 3:15,4:13, Apostelgeschichte 20:26-31). Ohne diese Grundlage kann nicht aufgebaut werden. Leider erfüllen dies nicht alle Gemeinden und es kann sein, daß das Wort Gottes verfälscht wird. Deshalb muß man darauf achten (Apostelgeschichte 20:26-31, 1. Timotheus 4:1-6, 2. Timotheus 4:2-4, 2. Petrus 2:1-3), was für Anfänger natürlich nicht leicht ist.
Sonstige Merkmale sind
Nicht alles ist perfekt und man muß sich zuweilen damit abfinden, daß Gemeinden Lücken aufweisen. Wie wäre es damit, selbst dazu beizutragen, daß diese überbrückt werden?
Was sollte unsere Rolle als Christen innerhalb einer Gemeinde sein. Hier gibt es eine Menge biblischer Hinweise:
Einander lieben (Johannes 13:34), andere höher schätzen als sich selbst (Römer 12:10), einander ermutigen (Hebräer 3:13), einander aufbauen (Römer 14:19), einander trösten (1. Thessalonicher 4:18), einander vergeben (Epheser 4:32), einander dienen (Galater 5:13), einander die Last tragen (Galater 6:2), einander lehren und ermahnen (Kolosser 3:16), füreinander beten (Jakobus 5:16), einander Gastfreundschaft erweisen (1. Petrus 4:9).
Siehe auch Römer 15:7, 1. Petrus 5:5, Epheser 4:2,5:21, Hebräer 10:24, Apostelgeschichte 2:42-47.
Jeder sollte nicht nur passives Mitglied einer Gemeinde sein sonder möglichst frühzeitig danach fragen, wie Gott ihn in der Gemeinde brauchen will. Wer keine auch noch so kleine Aufgabe übernimmt, kann kein Wachstum für sich selbst erwarten.
Möglichkeiten sind: ernsthaft und ausdauernd für die Gemeinde beten, Kinderarbeit, Bibelunterricht, Jugendgruppe, Hauskreis, Musik, evangelistische Einsätze, Verteilung von Literatur,.......
Vorsicht aber vor einem ``sich auf Aufgaben stürzen''. Suche Gott im Gebet und rede dann mit dem Pastor (oder Hauskreisleiter), um herauszufinden, zu welcher Art Mitarbeit Gott Dich berufen hat.
Wir sollten aus Liebe mitarbeiten (1. Korinther 13:1-3), für den Herrn (1. Korinther 10:31), mit Gebet (1. Thessalonicher 5:17), in Demut (Matthäus 11:29) und mit Freude (Philipper 4:4).
Da eine Gemeinde selten perfekt ist, sieht man die vielen
Mitläufer, die sich gar nicht einbringen und fühlt sich schnell
ausgenutzt oder hat Angst, daß die eigenen Bedürfnisse zu kurz kommen.
Diesen Gefühlen darf man nicht nachgeben.
Es zeigt aber, wie wichtig es ist, Gott selbst danach zu fragen, wo die Aufgabe
denn liegen soll.
Den meisten Menschen fällt es schwer, sich der gemeinsamen Sache unterzuordnen. Apostelgeschichte 2:42-47 erscheint heute total unrealistisch, sollte aber zum Nachdenken anregen.
Gott steht positiv zu jeder Gemeinde - auch wenn sie viele Fehler hat.
Merkvers:
Weder Neid noch blinder Ehrgeiz sollen Euer Handelmn bestimmen. Im Gegenteil, denkt von Euch selbst gering und achtet den anderen mehr als Euch selbst. Denkt nicht immer zuerst an Euch, sondern kümmert und sorgt Euch auch um die anderen. Orientiert Euch an Jesus Christus. (Philipper 2,3-5)
Seit unserer Bekehrung ist Jesus Christus nicht nur unser Freund und Erretter, sondern auch unser Herr und Meister geworden. Wir haben ihm das Recht gegeben, über uns und unser Leben zu bestimmen. Unser Ziel ist es, ihm zu gefallen und alles was wir sind und haben, ihm zur Verfügung zu stellen. So haben wir es zumindest einmal versprochen.
Viele Christen glauben leider, daß mit der Erstbekehrung im wesentlichen alles wichtige geschehen ist. Ihre Schuldgefühle sind sie los und die Errettung können sie nicht wieder verlieren. Das ist zwar richtig, aber dadurch schleicht sich sehr schnell eine Konsumhaltung ein. Sie nehmen und herrschen, statt zu geben und zu dienen. Es wird nur gefragt ``Was kann ich bekommen?'' und nur wenig danach ``Was erwartet Gott von mir?'' Wenn dann eine Weile nichts kommt, dann wankt der Glaube. Sie haben nicht begriffen, daß ein Herrschaftswechsel stattgefunden hat, und versuchen so zu leben wie bisher - gekoppelt mit einem Schuß Religiösität.
Zu Beginn des Glaubenslebens sind Schwierigkeiten dieser Art normal - es kostet Zeit, umzudenken. Aber oft ist nicht das ``Können'' das Problem, sondern das ``Wollen'' - es mangelt an der Bereitschaft, Gott ganz und gar dienen zu wollen (1.Korinther 4:1). Es wird versucht, Gott zu dienen, aber die Alltagswelt hat mindestens den gleichen Stellenwert. Die Bibel aber sagt ``Du kannst nicht zwei Herren gleichzeitig dienen'' (Matthäus 6:24,33). Wer aber im Glauben stark werden will, der muß es lernen, zu dienen (Markus 9:35,10:42-44, Lukas 22:27, Johannes 13:12-17)).
Kein Christ ist ``arbeitslos'', denn es gibt vielfältige Möglichkeiten, Gott und den Mitmenschen zu dienen.
Es gibt viele Bereiche, in denen Christen sich von Gott gebrauchen lassen können. Neben den Aufgaben, die sich durch persönliche Gaben und Fähigkeiten anbieten (1. Petrus 4:10), gehören dazu in erster Linie die Anbetung Gottes durch unser tägliches Leben (Matthäus 5:16) und das ``Opfer des Lobes und Dankes'' (Hebräer 13:15). Aber es geht auch darum, unseren Mitmenschen zu dienen. Zwei Aufgaben hat jeder Christ: den Glauben weiterzugeben und mit anderen zu teilen, was wir besitzen.
Es ist nicht immer leicht, mit anderen Menschen über unseren Glauebn und seine Bedeutung für unser Leben zu sprechen. Aber Jesus erwartet dies von uns (Matthäus 28:18-20, Apostelgeschichte 1:8) und hat versprochen, uns gerade in derartigen Situationen zu helfen.
Es gilt, Gelegenheiten wahrzunehmen oder zu erzeugen, indem wir Freunde nach Hause oder zu Veranstaltungen mitnehmen und in persönlichen Gesprächen die gute Nachricht von Jesus weiterzusagen. Wichtig ist es vor allem, damit nicht ewig lange zu warten.
Natürlich hat niemand auf alle Fragen eine Antwort. Das aber sollte uns nicht entmutigen oder davon abhalten, überhaupt Gespräche über den Glauben zu führen - es geht nicht darum, Diskussionen zu gewinnen sondern Menschen. Und es unterstreicht nur die Ernsthaftigkeit eines Christen, wenn er die Antwort auf eine Frage für den anderen erarbeitet und beim nächsten Mal mitzubringen versucht.
Entscheidender als Worte aber ist die richtige innere Einstellung den Gesprächspartnern gegenüber. Prägend für das eigene Verhalten sollte die Liebe sein, die Christus uns erwieden hat und die wir in seiner Kraft an andere weitergeben.
Gott gehört unser Leben und alles, was wir sind und haben. Hierbei geht es vor allem auch um unsere Zeit und unsere materiellen Güter. Man muß nicht unbedingt alles weggeben, was man hat, aber die Haltung sollte sein wie die der ersten Christen. Sie teilten gerne, besonders mit den Notleidenden.
Nach biblischem Vorbild geben Christen regelmäßig einen Teil ihres Einkommens für die Dienste der gemeinde. Wie alles in unserem Leben sollte das unter Gebet geschehen: Gott will uns gerne zeigen, wieviel und wohin wir geben sollten. Eine gute Möglichkeit ist es, verbindlich 10% des Einkommens aus Dankbarkeit an Gott zurückzugeben. Darüberhinaus gibt es genügend Gelegenheiten für weitere Opfer. Gott läßt sich nichts schenken (allerdings läßt er sich seinen Segen auch nicht abkaufen) ``Gott liebt den, der fröhlich und bereitwillig gibt (2. Korinther 9:7+8).
Wir sollten vor allem nach diesen Eigenschaften streben - durch Gebet und manchmal auch ein wenig Training. Das wichtigste Trainingsfeld ist der Dienst an anderen Menschen durch Teilen von Zeit, Besitz und Glauben.
Viele reden nicht über ihren Glauben aus Angst vor der Reaktion der anderen Menschen. Dies ist ein deutliches Zeichen dafür, daß wir uns mit Gott und der Welt gut stellen wollen. Hier gilt es, noch einmal in sich zu gehen und die eigene Ernsthaftigkeit neu zu festigen.
Geld zu teilen fällt manchen ja noch leicht, aber was ist mit unserer Zeit? Viele Menschen brauchen unsere Zuwendung wichtiger als materielle Hilfe. Die meisten brauchen beides.
Bei vielen hört die Bereitschaft zu teilen auf, wenn man nicht mehr aus dem Überfluß weggibt, sondern dafür auch auf manches verzichten muß. Ein Opfer beginnt aber erst da, wo es mich etwas kostet.
Die meisten geben den Zehnten nicht, weil sie glauben, es würde dann nicht mehr für den Alltag reichen. Gott aber sorgt dafür, daß wir manchmal mit 90% besser klarkommen als mit 100%.
Viele diskutieren zu lange, bevor sie handeln: Zeugnis geben und Teilen muß ausgeführt, nicht nur durchdacht werden.
Um die Schwierigkeit beim ``Zeugnis geben'' zu überwinden sollte man sich zunächst klarmachen, welchem Schicksal man die anderen durch sein Schweigen überläßt - sie werden in der Hölle enden (Offenbarung 20:10-15) - wollen wir das?
Es ist wichtig, daß das eigene Leben eine andere Ausstrahlung hat. Ich kann Gott bitten, die richtigen Menschen zu mir zu führen und mich darum bemühen, Kontakte zu anderen Leuten aufzubauen.
Wenn wir ein Gespräch beginnen, sollten wir ausreichend vorbereitet sein: die Grundlagen des Evangeliums kennen und die Bereitschaft haben, zu reden und zu hören. Es ist gut, wenn eine Bibel in Reichweite ist.
Verstricke Dich nicht in Detailfragen zuerst. Das wichtigste ist die Botschaft
des Evangeliums.
Buße - sich abwenden von aller Sünde (Apostelgeschichte 3:19)
Glaube - Jesus aufnehmen (Johannes 1:12)
Betone, daß Jesus aufzunehmen auch heißt, ihm die völlige Herrschaft über das Leben zu überlassen (Apostelgeschichte 2:36) und öffentlich zu ihm zu stehen (Römer 10:9-10).
Erkläre dem anderen, wie dringend er Jesus braucht (Johannes 3:18,36,
Apostelgeschichte 4:12). Versuche herauszufinden, ob der Heilige Geist echte
Sündenüberführung bewirkt hat (Johannes 16:8). Fordere ihn auf,
Buße zu tun und sein Vertrauen auf Jesus zu setzen (Bußgebet) und mache
ihm klar, daß er sich danach der Errettung sicher sein kann.
Letzteres erfordert Einfühlungsvermögen und muß nicht beim ersten
Gespräch geschehen. Stilles Gebet vor und während des Gesprächs ist
wichtig.
Merkvers:
Seid nicht gleich mit dieser Welt, sondern werdet verwandelt durch die Erneuerung Eures Denkens, damit Ihr annehmen könnt, was der Wille Gottes ist: das Gute, Wohlgefällige und Vollkommene (Römer 12:2)
So wie Gott hat auch der Satan für das Leben eines jeden Menschen einen Plan, den er gerne verwirklichen möchte. Statt Segen möchter er Fluch in unser Leben bringen, Probleme, Bindungen, Zwänge, Ängste - kurz, uns unwirksam machen.
Man findet unter Christen zwei grundsätzliche Mißverständnisse über die Einflußmöglichkeiten des Satans.
Manche glauben, daß jeder geisterfüllte Christ völlig immun sei gegen die Werke des Satans, egal wie er sich verhält. Dem steht aber gegenüber die Warnung des Paulus an die Epheser, dem Satan keinen Raum zu gewähren (Epheser 4:27) sondern Widerstand zu leisten. Es ist gefährlich, den Satan nicht ernst zu nehmen.
Das andere Extrem ist die Ansicht, daß Jesus uns zwar errettet hat, uns aber nicht von den Konsequenzen unserer Sünde befreit, die durch unseren früheren Lebenswandel entstanden sind. Diese Haltung aber führt zu einem Leben in der Niederlage, weil man gar nicht versucht, gegen die Probleme anzugehen, die bereits vorherrschen. Jesus aber hat uns versprochen, das Werk des Satans zu zerstören (1. Johannes 3:8b) und uns die geraubte Freiheit wieder zurückzugeben (Lukas 11:22b)
Bevor wir uns bewußt für ein Leben unter der Herrschaft Jesu entschieden haben, wurde unser Leben durch den Satan geprägt. Er nahm Einfluß auf das, was wir taten und auf unser Denken und Fühlen - kurz, auf unsere gesamte Persönlichkeit. Er raubte uns, was uns von Gott gegeben war (Johannes 10:10), und dazu gehört besonders die Fähigkeit, klar zu denken und auf das zu vertrauen, was wir (aus Gottes Wort) verstanden haben. Stattdessen beeinflußt er unsere Gefühle und sorgt dafür, daß negatives Denken dominiert. Jeder Mensch wird auf lange Sicht durch derartige Einflüsse völlig in seiner Persönlichkeit ruiniert und lebt in seltsamen Zwängen, die rational kaum zu erklären sind.
Der Plan des Satan ist, uns zu zerstören, und seine Methode ist die Verbreitung von Lüge. Im Prinzip kann diese Methode einem Menschen nichts anhaben, aber wenn wir Lüge, falsches Denken, Negativgefühle usw. annehmen, ohne uns dagegen zu wehren, wenn wir so darüber reden, als ob sie Wahrheit wäre, dann wird sie für uns zur bindenden Kraft. Unser Denken und Verhalten wird davon beeinflußt werden und die Lüge wird tatsächlich zur Realität (Sprüche 5:22, 18:20-21, Galater 6:7 4).
Wer nicht daran glaubt, daß es wirklich auch übernatürliche Mächte wie den Satan gibt, die versuchen, auf uns Einfluß zu nehmen, der erliegt vielleicht der größten Lüge des Satans. Satan vrsucht, die Leute dahin zu bringen, daß sie an seine Macht nicht glauben und sich in der Illusion wiegen, daß Sie jederzeit volle Kontrolle darüber haben, was sie tun und Denken. Wer dieser Lüge glaubt, der braucht auch Gott nicht wirklich. Im Endeffekt aber ist ein solcher Mensch sehr schnell der Spielball des Satans - selbst dann, wenn er Christ ist. Und das führt zu Mißtrauen, Trennung, Vorurteilen, Feindschaft, Rassenhaß, Süchten, Ängsten, Depressionen, zwanghaften Gedanken, Zwangshandlungen und auch zu handfesten dämonischen Bindungen. Der Plan des Satans geht auf, wenn wir uns nicht dagegenstellen und unter den Schutz Gottes stellen.
Deshalb ist es wichtig, die Lügen zu durchschauen und die Wahrheit zu erkennen. Lüge kann nur durch Wahrheit zerstört werden, nur dadurch, daß wir ein ``Leben in der Wahrheit'' zu leben beginnen und uns den Weg zu Gottes Segen wirklich freihalten. Es ist die Wahrheit, die uns freimacht (Römer 8:2,38-39).
Jesus selbst ist es, der uns freimachen will. Er ist gekommen, um die Werke des Satans zu zerstören. Dazu gehört auch, die seelische Zerstörung - die Einflüsse auf unsere Persönlichkeit wieder rückgängig zu machen. Und er tut dies durch Zerstörung der Lüge. Um frei zu werden, müssen wir nur die Wahrheit über uns selbst annehmen, also das, was Gott über uns sagt, anstatt weiter den Lügen des Satans mehr Glauben zu schenken (weil sie scheinbar die ``Realität'' sind). Wir müssen lernen, anders zu denken und zu glauben, was Jesus sagt, wenn er darüber spricht, was unsere Zukunft ist und was wir jetzt können (Römer 12:2). Und wir haben seine Macht zur Verfügung, um gegen die Werke des Satans anzugehen (2. Korinther 10:4-5)
Cassette (219-586, 20 Min) bis Befreiung kommt nicht dadurch, daß andere für Dich handeln.
Manche fragen sich natürlich, wo denn der Zusammenhang sein soll zwischen Ungehorsam und Ängsten, störenden und ständig kreisenden Gedanken, Schlafstörungen auf der anderen Seite. Es gibt keinen - jedenfalls keinen offensichtlichen. Vor allem ist es keine Strafe Gottes, mit der er sich an uns rächt. Was aber geschieht ist, daß wir durch unseren Ungehorsam unsere Abwehrkräfte schwächen - wir geben dem Satan Freiraum, uns zu quälen, ja sogar ein Recht dazu.5 Die Abwehr funktioniert nicht mehr, weil wir uns selbst willentlich aus dem Schutz Gottes herausbegeben haben. Egal, wie klein wir unseren Ungehorsam sehen, er öffnet die Tür für den Satan.
Zum Glück ist Jesus der Stärkere und immer bereit, uns zu helfen. Ich kann die Ursachen meiner Probleme mit Hilfe des Wortes Gottes und des heiligen Geistes aufspüren und beseitigen. Wenn ich beginne, Gehorsamsschritte zu gehen, kann ich wirksam um Befreiung bitten und Gott wird die Bindungen auflösen. Das Beginnen zählt - nicht der Erfolg. Ein Seelsorger als Zeuge bei diesen Schritten ist sinnvoll.
Auch, wenn der Seelsorger nicht alle Details nachvollziehen kann, kann er mir doch helfen, wenn er als Grundlage für seinen Rat das Wort Gottes und die Stimme des heiligen Geistes nimmt. Es ist gut, gemeinsam vor Gott zu treten. Außerdem kann er mich darauf aufmerksam machen, wenn ich mir selbst etwas vormache. Er kann aber nicht die Schritte für mich gehen, die ich selbser gehen muß. Jeder Christ, der bereit ist, zuzuhören, kann auch Seelsorger sein.
Sünde (Ungehorsam gegenüber Gottes Wort), auch länger zurückliegende, hinterläßt einen Schaden, den nur Gott rückgängig machen kann.
Bekennen: Ich sehe ein, daß ich schuldhaft gehandelt habe, ohne mich
noch rechtfertigen zu wollen. Kein auch noch so schlechtes Verhalten anderer
entschuldigt meine Tat!!!.
Das Ereignis ist konkret beim Namen zu nennen.
Um Vergebung bitten und Vergebung annehmen. Gott hat versprochen, daß
durch seine Vergebung die Sache aus der Welt ist.
Wenn es noch geht: wiedergutmachen.
Seit unserer Kindheit haben uns Menschen immer wieder verletzt (Eltern, Geschwister, Lehrer, Schulkameraden, Ehegatten, eigene Kinder, Gemeindemitglieder). Solange ich diese Verletzung dem anderen nicht vergebe, steht diese Tat zwischen uns und beeinflußt unser weiteres Verhalten negativ. Es entstehen: negative Erwartungen, (stille) Anklage, Bitterkeit, Rachegefühl, Abscheu, Haß -- ich will dem anderen nicht mehr nahe sein.
Es ist meine Sache, dies aufzulösen, indem ich für konkrete Ereignisse, die mich verletzt haben, Vergebung ausspreche -- auch wenn ich nicht gebeten werde. Dies ist ein Willensakt, keine Handlung des Gefühls.
Anders als konkreter Ungehorsam ist Rebellion eine Haltung der Auflehnung gegenüber Ordnungen und Autoritäten: ``Ich will Nichts und Niemanden über mich bestimmen lassen''. Wer in Rebellion lebt, ist nicht bereit, sich anderen unterzuordnen, und versucht, andere unter seinen eigenen Willen zu zwingen. Rebellion tritt oft in Kombination mit Stolz auf.
Beispiele: Beherrschen und Bedrücken anderer Menschen, Manipulation (Schuldgefühle vermitteln, Laune abhängig vom ``richtigen'' Verhalten des Anderen machen), Menschen besitzen wollen (Eifersucht, Erwartungsdruck), Absonderung (eigene Wege gehen), Unverbindlichkeit (sich nicht festlegen wollen, ``Hintertüren'' offenlassen), Selbstsucht (mangelnde Opferbereitschaft), Faulheit (keine Aufgaben übernehmen wollen).
Gott hat Ordnungen für unser Leben gesetzt, die uns als Schutz und
Orientierungsrahmen dienen sollen. Gott hat Autoritäten (in Staat, Gemeinde
und Familie) eingesetzt, die das Recht und die Verantwortung haben, uns in
bestimmten Lebensbereichen zu leiten.
Sie geben mir Anregungen und müssen mich korrigieren, wenn sie sehen,
daß ich falsche Wege gehe.
Wenn ich diese Ordnungen und Autoritäten nicht anerkenne, rebelliere ich
gegen Gott selbst.
Pastoren, Älteste, Hauskreisleiter, etc. haben die
Verantwortung für mein geistliches Wachstum und meine Integrität.
Ihre Leitung betrifft Bereiche meines Lebensstils, zu denen die Bibel etwas zu
sagen hat.
Entscheidungen, die mehr mit Geschmack zu tun haben (Kleidung, Haartracht,
Wohnungsgestaltung, Tagesrhythmus, Wahl der Freunde, etc.) haben i.a. damit
nichts zu tun.
Unterordnung: Ich akzeptiere, daß Ordnungen und
Autoritäten gut sind, und folge ihnen, solange nicht eindeutig klar
ist, daß sie gegen das Wort Gottes verstoßen.
Ich nörgele nicht über den Stil, wie Leiter ihre Aufgabe
ausüben.
Das nimmt mir nicht das Recht und die Pflicht, mich inhaltlich konstruktiv
einzubringen, aber die letzte Entscheidung bleibt bei der von Gott
eingesetzten Autorität.
Sanftmut und Liebe: Unterordnung unter das Ziel, anderen Personen zukommen
zu lassen, was für sie gut ist (dazu zählt manchmal auch Korrektur).
Stolz ist eine Haltung, die eng verwoben ist mit Rebellion. Stolz ist ein Leben in der Lüge: Ich will nicht daß Aandere sehen, wie ich wirklich bin, sondern daß sie Besseres von mir denken (oder auch Schlechteres um mich zu bemitleiden).
Beispiele: Überheblichkeit, sich besser fühlen als andere, chronische Unpünktlichkeit, Ehrgeiz, Ehre bei Menschen suchen, nicht lieben und loben können, Lob und Liebe nicht annehmen wollen, richten, verachten, (negativ) über andere ``tratschen'', Unbarmherzigkeit, Fehler bei anderen finden, keine eigenen Fehler zugeben, Empfindlichkeit bei Kritik, Minderwertigkeitsgefühle, falsche Demut.
Wahrhaftigkeit ist eine willentliche Entscheidung zu echter Demut. Ich stehe zu dem, was ich bin, im Positiven wie im Negativen. Ich gebe zu, wenn ich Fehler gemacht habe (es gibt ja Vergebung). Ich lasse zu, daß andere erkennen, was meine starken und meine schwachen Seiten sind (ohne mit meiner Schwäche zu kokettieren).
Hartwig Henkel, Grundlagenkassette Nr. 8-10
Von den Einflüssen des Satans können wir nicht frei werden, indem wir andere für uns handeln lassen (Beten lassen, Heilungsgottesdienste, einen Therapeuten Erkenntnisse sammeln lassen) und selbst keine Gehorsamsschritte gehen wollen. Befreiung kommt nur dadurch, daß wir einen Lebensstil des Gehorsams wählen6Erst dann kann die Unterstützung durch andere wirklich erfolgreich sein. Wir selbst müssen die Grundlagen für die Befreiung schaffen, indem wir uns von dem Territorium des Satans, auf das wir uns begeben haben, wegbewegen. Kein Seelsorger kann das für uns tun - er kann uns nur beraten und beistehen, wenn wir gehen. (Dazu lies Psalm 81:14-16, 107:10-16, 5. Mose 28:15-40, 1. Petrus 1:22) Gott zerreißt die Bande, mit denen der Satan uns fesseln will, wenn wir zurückkehren zu ihm. Es ist der Gehorsam gegenüber der Wahrheit, die uns rein macht.
Wenn wir in Schwierigkeiten sind, nicht vorankommen oder eine Blockade in uns spüren, dann sollten wir prüfen, wie wir jetzt leben. Lassen wir uns vom heiligen Geist füllen? Nehmen wir Abstand von einener Leistung und Perfektion? Haben wir einen biblischen Umgang mit dem Wort Gottes? Stehen wir dazu, was Gott uns sagt, mehr als zu dem Negativdenken dieser Welt? Neben diesen Grundprinzipien sollten wir 4 konkrete Lebensbereiche besonders überprüfen. Diese Bereiche betreffen die Grundformen der Abweichungen vom Charakter Gottes.
Die Fragen sollten wir uns im Gebet stellen: ``Herr, wo folge ich dir nicht? Wo bewege ich mich außerhalb Deiner Grenzen auf dem Territorium des Satans? Wo gebe ich ihm ein Recht, mich zu quälen?'', wenn wir Blockaden bemerken. Zu jedem Bereich gibt es eine biblische Lösung - sind wir bereit diese Schritte zu gehen, dann erleben wir, wie Gott uns freimacht. Es ist nötig, dabei sehr konkret zu werden, damit die Werke des Teufels wirklich zerstört werden können. Deshalb besprechen wir diese Fragen sehr detailliert.
Schuld, die wir noch nicht bekannt haben, macht uns unfrei (Epheser 5:11-13), weil sie uns peinlich ist oder an unserem Selbstbildnis kratzt. Sie zerstört den Weg des Aufeinanderzugehens. Es ist wichtig, verborgende Dinge ans Licht zu zerren (Sprüche 28:13, Apostelgeschichte 19:18-20), z.B. indem wir sie Gott vor einem Zeugen bekennen. Genauso wichtig aber ist es, alles in unserer Macht stehende zu tun, um die Schuld wiedergutzumachen, und uns von Dingen zu trennen, die uns noch an alte Sünden binden.
Die 10 Gebote (2. Mose 20:1-17) sind eine gute Richtlinie, sich selbst zu überprüfen, und mit der Hilfe des heiligen Geistes kann man eine Reihe ``kleinerer'' Sünden herausfinden. Bei diesen Sünden fällt es auch nicht schwer, sie als solche zu erkennen. Die meisten Menschen aber tun sich schwer mit dem ersten und zweiten Gebot und ignorieren somit einen riesigen, leider sehr wichtigen Teilbereich.
Beim Umgang mit dem Okkulten sehen viele nicht, was daran falsch oder gefährlich sein soll. Alles Übernatürliche aber, was ohne Jesus - außerhalb des Willens Gottes - ist, ist dämonischer Natur und wenn wir uns darauf einlasen, dann öffnen wir - meist ohne es zu wissen - direkt für den Teufel. Einen neutralen Bereich (Esoterik) gibt es nicht!!!
Die Bandbreite ist ungeheuer groß und reicht von scheinbar harmlosen Spielereien und Gewohnheiten bis zu handfester Magie. Die folgende Aufzählung soll keine Okkulthysterie erzeugen (man darf die Aussagen auch nicht überinterpretieren), aber doch einer Verharmlosung wichtiger entgegensteuern, von denen wir die Finger zu lassen haben. Sollten wir mit einem der Gebiete bereits zu tun gehabt haben, ist es dringend nötig, sofort und bedingungslos davon zu lassen, sie zu bekennen und um Befreiung davon zu bitten.
Cassette (202-637, 25 Min) bis ``Was können wir tun, um herauszukommen?''
Nicht alles, was unter den obigen Namen angeboten wird, ist auch wirklich echt. Aber wer an das echte gerät (auch ohne es zu wissen), oder das unechte für sich annimmt, der ist gebunden und muß befreit werden. Was können wir tun, um herauszukommen?
- Vernichtung von Gegenständen, die mit der Sünde zu tun haben
- Abbrechen von Kontakten
- Auflösen von Verhältnissen
- Wiedergutmachen
Vorschlag: Im Laufe der Woche Thema und Beispiele konkret durchdenken, Schritte ausführen (nicht immer alleine), über Erfahrunegn berichten.
Gott bietet uns eine erheblich einfachere - und die einzig wirksame - Lösung an. Wir sorgen dafür, daß der Satan nicht noch irgendwelche Rechte an uns behält und Gott erledigt den Rest (siehe die Verse vom letzten Mal). Es ist unsere Wahrhaftigkeit und unser Gehorsam gegenüber Gottes Ratschlägen, der uns freisetzt - nicht unsere Erkenntnisse. Oft wird für uns der Zusammenhang zwischen dem konkreten Gehorsamsschritt und dem Problem überhaupt nicht ersichtlich sein.
4 konkrete Lebensbereiche gilt es zu überprüfen, wenn wir merken, daß trotz unserer Gebete wir von bestimmten seelischen Problemen einfach nicht freikommen. Das wichtigste sind unsere eigenen - uns bekannten - Tatsünden, für die wir nicht um Vergebung gebeten haben und dabei besonders alles, was mit Okkultismus zu tun hat. Ist dieses Thema abgearbeitet und kommt immer noch keine Befreiung, so lohnt es sich, den zweiten großen Bereich anzusehen: Bitterkeit, d.h. nicht gewährte oder unechte Vergebung.
Wir alle sind in unserer Vergangenheit von anderen Menschen geärgert, gekränkt, enttäuscht, gedemütigt, verletzt, oder schwer verwundet worden. Es gibt viele Situationen, wo andere Menschen - besonders Eltern, Geschwister, Verwandte, Lehrer, Schulkameraden, Arbeitskollegen, Vorgesetzte, Gemeindemitglieder, Freunde und Ehepartner (besonders, wenn eine Freundschaft zerbricht) - an uns schuldig geworden sind.
Bevor wir Jesus kannten, waren wir nicht in der Lage, mit dieser Verletzung umzugehen, denn wir kannten nicht die Kraft der Vergebung. Wenn wir aber diesen Menschen nicht vergeben haben, dann ist in uns eine Wurzel der Bitterkeit entstanden, zuweilen sogar schon sehr fest verankert. Diese Bitterkeit richtet sich gegen den Charakter Gottes. Sie schafft dem Satan einen großen Freiraum in unseren Gefühlen und gibt ihm ein Anrecht, unser Denken zu beeinflussen und uns zu quälen. Bitterkeit ist Gift für uns und unser Verhältnis zu anderen: es entsteht Nachrede, negativer Klatsch und Gerüchte, Mißtrauen, Selbstmitleid, Rachegefühle, Haß, usw. Nur wir selbst können diese Wurzeln abschlagen - indem wir vergeben.
In Matthäus 18:21-35 gibt uns Jesus eine sehr plastische Charakterisierung
von Unvergebenheit:
Vergebung bedeutet, das Recht auf Wiedergutmachung und Rache aufzugeben und
stattdessen die Person so zu behandeln, als ob nie etwas Negatives vorgefallen
wäre - auch ohne daß der/die andere sich entschuldigt.
Abstrakt gesagt bedeutet Vergeben, die anderer Person loszulasssen
(``freisetzen'' im Sinne von Lukas 13:12) und die Schuld zu erlassen
(``wegzuschicken'').
Unvergebenheit
dagegen hält die Person fest und ebenso die Schuld: noch nach Jahrzehnten
kann man sich genau an das erinnern, was der andere getan hat und empfindet
immer noch Schmerz, Wut o.ä. Ohne Vergebung kann kein Gras über Wunden
wachsen und ich will am anderen nichts Positives mehr sehen.
Wie bekommen wir heraus, ob wir anderen nicht vergeben haben? Es gibt einige deutliche Merkmale:
Frage den heiligen Geist, sei bereit für unerwartete Erkenntnisse und bereit, Vergebung zu gewähren. Auf diese Art kann die Vergangenheit endlich abgeschlossen werden und ab dann ein neuer Lebensstil beginnen, der uns ein Leben frei von Bitterkeit ermöglicht: wenn wir ab dann Leuten, die uns verletzen, sofort vergeben, ändert sich unser Denken und Wesen und wir ersparen uns selbst viel unnötigen Ärger.
Praktische Schritte: was können wir tun, um echt zu vergeben
Wenn wir das getan haben, kann Gott unsere seelischen Verwundungen ausheilen: bestimmte Bilder und Erinnerungen verschwinden endlich oder werden entschärft. Gott schafft ebenfalls in uns ein neues, positives Bild von uns selbst. Wir sehen uns mit seinen Augen und erkennen das, was Gott aus uns machen wird, statt immer nur das Negeative am Ist-Zustand herauszuheben. Dies aber ist erst möglich, wenn wir vergeben haben, da andernfalls die Bitterkeit uns die Sicht versperrt.
Unsere Bilder von Situationen und Personen waren unser Problem, nicht die Personen selbst (die können sich längst geändert haben, aber unser Bild war geblieben) und auch nicht wir selbst. Unser Verhalten aber wird durch unsere Bilder/Vorstellungen bestimmt und weniger von dem, was tatsächlich ist. Deshalb ist es wichtig, die Bilder an die Realität anzupassen.
Gottes oberstes Ziel mit unserem Leben ist uns zu einem freien und erfüllten Leben bereits hier auf Erden zu führen. Nur, wenn wir vom Ballast der Vergangenheit befreit sind, kann Gott uns für den Aufbau seines Reiches wirklich gebrauchen. Denn wer uns abnehmen, daß Glaube uns wirklich freimacht, wenn das nicht erkennbar ist, weil wir alle noch seelische Krüppel sind?
Kein Mensch kommt unbelastet zu Gott und wir alle brauchen seine Hilfe um innerlich heil zu werden. Gott hat dafür einen Therapieplan aufgestellt und diese Therapie ist ein verbindliches Leben in der örtlichen Gemeinde, in die er uns schickt (Apostelgeschichte 2). Unser Weg in die Freiheit ist - neben der Tatsache, daß wir erkannte Schuld bekennen und Verletzungen durch andere vergeben - zuverlässig am Leben in der Gemeinde teilzunehmen und dort einen festen Platz einzunehmen. Das ``unabhängige'', unverbindliche Leben hat in dem Moment ein Ende, in dem wir Jesus als Herrn unseres Lebens angenommen haben. Diese Aussage ist mehr als nur ein frommes Wortspiel: sie bedeutet bereitwillige Umkehr vom alten Leben und sich Gottes Ordnungen unterzuordnen.
Wer sich in Gottes Ordnungen nicht eingliedern möchte, der zeigt, daß seine Grundhaltung im Prinzip immer noch die gleiche ist wie vor der Bekehrung: Unabhängigkeit und (scheibnbare) Selbständigkeit ist wichtiger als vertrauen in Gott. Mit dieser Haltung aber kann man kaum größere Fortschritte im Glauben erwarten, denn an der wichtigsten Stelle - der inneren Einstellung - ist man zu unbeweglich.7
Gott hat für unser Leben (und das Zusammenleben in der Gemeinde) eine Reihe von Ordnungen gegeben. Diese Ordnungen sind gut, wenn wir ihnen bereitwillig folgen, und nicht etwa eine Einengung oder Plage. Das werden sie erst, wenn wir ihnen nicht folgen wollen (man kann dies mit Leitplanken einer Autobahn vergleichen). Ordnungen markieren, wo der beste Weg für uns ist. Verlassen wir diesen Weg, dann wird es sehr schwer, weil wir uns selbst auf schwieriges Gelände bewegen (das Gott nicht extra für uns dann planieren wird). Gott warnt uns davor, seinen Weg zu verlassen, weil er nicht will, daß wir uns selbst ständig in Schwierigkeiten begeben. Und er sagt uns auch, welcher Segen darin liegt, seine Ordnungen einzuhalten.
Um maximale Freiheit zu erlangen, müssen wir auf Gott mehr vertrauen8 als auf unsere eigenen Ideen, was gut für uns ist. Wir müssen seine Ordnungen kennen, akzeptieren, und uns darin bewegen. Es ist kein Zufall, welche Atmosphäre in unserer Familie oder an unserer Arbeit herrscht. Keineswegs, wir können dies fast steuern, wenn wir darauf achten, was Gottes Wort uns sagt.
Die Therapie Gottes für unsere Probleme ist, unseren Charakter zu verändern auf das Ziel hin, daß wir werden ``wie Jesus''. Wenn wir uns darauf einlassen, dann lösen sich viele unserer seelischen Konflikte fast von selbst. Wahrheit und Gehorsam macht uns frei, denn wir werden nur dadurch verändert. Wir werden innerlich heil, weil wir lernen zwischen eingeimpften Schuldkomplexen und tatsächlicher Schuld zu unterscheiden (es entsteht Freude, wenn wir Schuld bekannt und ausgeräumt haben). Depressionen, Minderwertigkeitsgefühle, das Gefühl nicht akzeptiert zu sein, zu nichts nutze zu sein etc. verschwinden. Wir werden fähig, Menschen wirklich zu lieben, und fähig, in Gemeinschaft zu leben.
Dies geht aber nur durch das gesprochene und geglaubte Wort (Sprüche 12:18). Darin allein liegt die Kraft zur Heilung - sonst wird alles wieder nur Krampf und Selbstüberforderung. Gott will, daß wir uns und andere so sehen, wie er uns sieht (1. Korinther 13 als Beispiel) anstatt auf das Negative des Ist-Zustandes zu starren. Wenn wir Änderung und Heilung haben wollen, müssen wir auf die Zukunft mehr sehen als auf die Gegenwart. Nur so können wir die von uns selbst gesetzten Grenzen überwinden.
Zur Illustration: Cassette 10, 215-564 (Unsere Strategie der Seelsorge ... noch die Voraussetzungen)
Vertiefung der nächsten beiden Stunden: Überwindung der Hauptursachen, die uns daran hindern, Gottes Ordnungen verbindlich einzuhalten: Rebellion (Innere Auflehnung gegen ``Fremdherrschaft'') und Stolz (Unwahrhaftigkeit, Masken tragen).
Wer beladen ist mit Sorgen und Problemen, den ruft Jesus zu sich, um ihm Ruhe und neue Frische zu geben (Matthäus 11:28-30). Er will mit uns eine Verbindung (Joch) eingehen, in der wir lernen einen Weg mit ihm zu gehen. Jesus will uns zwei wichtige Charaktereigenschaften lehren, die uns nicht inneliegen: Sanftmut und Demut. Das ist seine Therapie für uns, denn wenn wir Sanftmut (Liebe) und Demut (Wahrheit vor uns und vor anderen) lernen, dann werden wir frei von Leistungsstreß und kommen zur Ruhe.
Wie auch in den anderen beiden Bereichen (nicht bekannte Schuld, Bitterkeit) ist der Zusammenhang zwischen seiner Therapie und der Lösung unserer Probleme geistlicher Natur. Wenn wir diese beiden Charaktereigenschaften nicht annehmen wollen, dann geben wir dem Satan Raum in unserem Leben. Legen wir stattdessen die Haltungen der Rebellion (statt Sanftmut) und des Stolzes (statt Demut) ab, so nehmen wir ihm das Recht, uns zu quälen. Wie immer reicht es, die ersten Schritte zu gehen, und Gott wird uns helfen, weiterzukommen (ohne einen ersten Schritt unsererseits geschieht nur sehr wenig).
Cassette 10 zum Thema ``Rebellion
Rebellion ist eine Haltung der Auflehnung gegen jede Form von Autorität und fremde Ordnungen. Ordnungen und Autorität werden prinzipiell nicht akzeptiert(, was sich gerade in unserer Gesellschaft wiederspiegelt, wo schon die Worte als etwas Negatives und Reaktionäres angesehen und immer nur mit ihren extremsten Varianten assoziiert werden). Traditionelle Autoritäten - Eltern, Schule, Staat und Gott - werden abgeleht. Die eigene Person wird zum Maßstab erhoben ``Nur wer sein eigner Herr ist, der ist wirklich frei''.
Wer so denkt, verstößt nicht nur gegen das erste Gebot, sondern unterliegt der größten Lüge des Satans überhaupt. Freiheit ohne Gott kann es nicht geben. Stattdessen begibt man sich unter die Herrschaft des Satans, nimmt nach und nach seine Charakterzüge an und beginnt von einem Problem ins nächste zu fallen. Die typische Reihenfolge, die man in unserer Gesellschaft beobachten kann ist: (1) Ablehnung, (2) Auflehnung/Rebellion, (3) Drogen (incl. Alkohol oder Tabletten), (4) Okkultismus, (5) seelische Störungen (Nervenkrankheit).
Rebellion äußert sich in zwei Versionen: passiv als Haltung der Ablehnung fremder Autorität (Eigenwilligkeit, Ungehorsam, Unabhängigkeitsstreben, man will sich Ordnungen nicht unterwerfen) und aktiv als Aufdrängen der eigenen Person (Menschen bedrücken, beherrschen, manipulieren, besitzen wollen). Typische Beispiele sind
Die Konsequenz dieses Verhaltens (Jeremia 17:5) ist, daß man den Blick für das Gute verliert und nur noch sieht, was man nicht bekommt. Man wird einsam, weil andere Personen nach und nach auf Distanz gehen. Wer sich an andere klammert, der isoliert sich selbst.
Gott hat in Staat, Gemeinde und Familie Autoritäten und Ordnungen eingesetzt, damit wir Schutz, Leitung und Geborgenheit finden. Wer Gottes Ordnungen und den Rat der Leiter mißachtet, der braucht sich nicht zu wundern, wenn er in Probleme fällt (Sprüche 29:1, Psalm 81:14-16, Psalm 107). Wenn wir Gottes Autorität nicht akzeptieren, dann ist jede selbstgemachte Hilfe wirkungslos (Jeremia 2:17-20a).
Leiter erdrücken nicht, sondern sie geben biblischen Rat, wenn sie Mißstände erkennen oder wir sie fragen. Wer wichtige Entscheidungen zu treffen hat - gerade als jüngerer Christ - tut gut daran, sich Rat zu holen und auch zu befolgen. Es ist in unserem eigenen Interesse, uns unterzuordnen (d.h. uns führen zu lassen). Unterodnen hat nichts mit Kadavergehorsam zu tun, sondern bedeutet ein akzeptieren (nicht schlucken!) der Entscheidungen der anderen. Das nimmt uns nicht die Verpflichtung, konstruktive Kritik und Vorschläge rechtzeitig anzubringen (die nicht zu tun ist nicht Unterordnung sondern Dummheit). Auf der anderen Seite müssen wir aber auch erkennen, wann die Zeit des Diskutierens vorbei ist und gehandelt werden muß. Unterordnung bedeutet dann, die Entscheidungen der ``Leiter'' zu akzeptieren und mitzutragen (selbst, wenn sie sich als falsch herausstellt, müssen wir uns konstruktiv einbringen) (1. Timotheus 5:17-19, Hebräer 13:17).
Eine frühere Haltung der Auflehnung zu ändern, ist nicht immer ganz leicht. Es kommt zum Glück nicht darauf an, was wir ``schaffen'', sondern nur, ob wir einsehen, daß unsere bisherige Denkweise falsch ist und die ersten Schritte gehen, um damit aufzuhören. Alles weitere will Gott uns schenken.
Ziel unseres Themas ist es, von Ballast freizukommen, der uns an einem Wachstum
als Christen hindert. Um dies zu erreichen, ist es nötig über einige
Mißstände zu reden, die wir in unserem Leben finden können.
Wahrscheinlich finden wir alle eine ganze Menge. Ziel ist aber nicht, daß
wir nun ein schlechtes Gewissen bekommen, wie schlecht wir doch sind, sondern
daß wir diese Erkenntnisse dazu verwenden, uns von Jesus ändern zu
lassen. Neben konkreter Schuld und Bitterkeit geht es vor allem darum, schlechte
Gewohnheiten und Denkhaltungen abzulegen, die uns an einem Befolgen der Gebote
Gottes hindern.
Rebellion ist die mehr oder weniger offene Auflehnung gegenüber Ordnungen und Autoritäten: ``Ich will mich nicht unterordnen'' oder - etwas weniger angreifbar formuliert aber keineswegs weniger rebellisch - ``Ich kann das nicht tun''. Eng verbunden damit ist Stolz - eine weitere Haltung, die Ordnungen nicht befolgen will, aber subtiler vorgeht: ``Für mich gilt das nicht, das habe ich nicht nötig'' oder, wenn man über Verstöße gegen Gottes Ordnungen spricht: ``Mit so etwas habe ich keine Probleme - ich sehe nicht, was ich damit zu tun habe''.
Während Rebellion der offene Widerstand ist, ist Stolz Überheblichkeit
und Desinteresse. Beides führt dazu, daß Ordnungen nicht eingehalten
werden, aber da die Motive verschieden sind, ist auch die Therapie
unterschiedlich. Kein Mensch ist völlig frei von Stolz oder Rebellion,
aber die Ausprägung kann stärker oder schwächer sein.10Typische Symptome sind
Stolz ist eine Leben in der Lüge: Ich will daß andere von mir einen bestimmten Eindruck haben, aber mich nicht so sehen, wie ich wirklich bin. Ich suche unter Vorspiegelung falscher Tatsachen nach Anerkennung (zu gutes Bild) oder Mitleid (zu schlechtes Bild). Nach einer Weile hat sich das so verinnerlicht, daß ich selbst nur noch dieses Wuschbild von mir selbst habe.
Gottes Therapie dafür ist einfach: lerne ein Leben in Wahrhaftigkeit (Demut). Stehe dazu, wie Du wirklich bist, auch wenn es nicht in alen Punkten Deinen Wünschen entspricht. Akzeptiere Dich, wie Du jetzt bist - Gott tut das auch - mit allen Fähigkeiten und Schwächen. Statt einem Leben in einem der beiden Extreme (``ich kann ja doch nichts'' bzw. ''wenn mann nicht alles selbst macht, dann klappt es nicht'') ist es wichtig, ein realistisches Bild der eigenen Möglichkeiten und Grenzen zu bekommen und dies zu akzeptieren. Schwächen dürfen nicht vertuscht werden (aber man soll auch nicht damit kokettieren), Fähigkeiten dürfen nicht unter den Tisch gekehrt werden (aber angeben darf man auch nicht damit).
Der heilige Geist ist hier ein guter Ratgeber. Die Bitte ``zeige mir, wie ich wirklich bin'', wird er gerne beantworten. Natürlich darf ich mich nicht dagegen sträuben, denn es wird auch manches nicht so Angenehme dabei sein: nur wenige wissen, wieviel Haß, Überheblichkeit, Verachtung und Auflehnung in ihrem Denken steckt. Die Erkenntnis kann ein Schock sein, der mich endlich von meinem hohen Roß herunterholt. Aber - unter Gottes Führung falle ich dabei nicht auf die Nase sondern bekomme erstmals festen Boden unter die Füße. Gott will uns therapieren, aber er kann es nur, wenn wir seine Diagnose annehmen. (Welcher Arzt kann Erfolg haben, wenn der Patient glaubt, er wäre gesund oder wüßte selbst am besten, was zu tun ist?)
Im Umgang mit anderen sollten wir lernen, Barmherzigkeit zu üben und nicht zu richten oder verachten (Lukas 6:36-38). Zwischen notwendiger, aber konstruktiver Kritik bzw. Ermahnung und Richten bzw. Verurteilen besteht ein großer Unterschied. Die meisten scheuen sich, andere zu ermahnen, sind aber schnell dabei, zu richten. Die Tendenz haben wir alle, manche stärker, manche schwächer. Wenn wir aber andere richten, dann schlägt dies auf uns selbst zurück (Galater 6:7-8) und unsere Beziehung zu Gott wird sehr distanziert. Bitten wir aber den Heiligen Geist um Erkenntnis und beginnen wir, dieses Verhalten einzustellen, dann wird der Weg zum Segen und zur inneren Heilung frei (Jesaja 58:10-12 ++).
Tips zum einüben: Barmherzigkeit gegenüber den Fehlern anderer üben; Geben, wo es nötig ist (Zeit, Trost, Ermutigung, Geld, ...); Großzügigkeit gerade gegenüber Leuten, von denen wir nichts zurückerwarten können; Vergebung schenken, gerade an diejenigen, die es nicht verdienen.
Das was wir tun, fällt auf uns zurück - im Negativen, wie im
Positiven. Gott will uns vieles schenken - hindern wir ihn also nicht daran.
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