Befreit aus hoffnungslosen Situationen

Christoph Kreitz

Darmstadt, 17. März 1996

Liebe Gemeinde,

gibt es einen Ausweg aus hoffnungslosen Situationen?

Diese Frage, die unausgesprochen am Ende der Lesung offengeblieben ist, möchte ich ins Zentrum der heutigen Predigt rücken. Rufen wir uns doch die Situation, die in diesem Lied von Manfred Siebald beschrieben wird, noch einmal ins Gedächtnis, denn eigentlich ist sie gar nicht so ungewöhnlich und aberwitzig, wie sie im ersten Moment erscheint.

Es fing alles so harmlos an. Ein kleines Problem wird unter den Teppich gekehrt, weil eine wirkliche Lösung so aufwendig erscheint. Das klappt auch ganz gut und so wird das nächste Problem genauso behandelt, das übernächste auch - und so weiter. Es fällt gar nicht auf, daß die Probleme gar nicht gelöst wurden - man sieht sie ja nicht mehr, jedenfalls fast nicht. Aber nach einer Weile wird es dann doch ein bißchen eng, weil einfach zu viele Probleme unter dem Teppich liegen. Sie engen meine Bewegungsfreiheit ein und ich kann mich nicht mehr so verhalten, wie ich will.

Und nun? Wie komme ich da wieder heraus? Habe ich überhaupt eine Chance, das alles wieder los zu werden? Es ist ja so viel und ich weiß überhaupt nicht, wo ich anfangen soll? Nein - das schaffe ich überhaupt nicht. Und helfen kann mir auch keiner, denn es kommt ja gar keiner mehr zu mir durch. Ist es nicht alles hoffnungslos? Oder gibt es noch jemanden, der mich aus dieser Situation befreien kann?

Wie viele Menschen befinden sich in Situationen, aus denen sie selbst nicht mehr herauskommen? Von außen kann man oft sehen, daß sie sich selbst da hineinmanoeuvriert haben, weil sie zugelassen haben, daß sich die Probleme auftürmen. Aber warum sie darin sind, spielt eigentlich überhaupt keine Rolle. Die Frage ist vielmehr: Gibt es einen Ausweg? Einen Ausweg aus einer schier hoffnungslosen Lage?

Nun, wir Christen haben auf diese Frage natürlich eine Antwort. Was sagt zum Beispiel die heutige Tageslosung?


Gehe ich auch mitten durch große Not, Du erhältst mich am Leben. Du streckst Deine Hand aus gegen meine Feinde und Deine Rechte hilft mir. Der Herr nimmt sich meiner an (Psalm 138:7)

Oder Jesaja 53:4?

Er hat unsere Krankheiten getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen.

Also ganz klar, wir wissen Bescheid - es gibt einen Ausweg. Und dieser Ausweg heißt Jesus. Vertraue auf Jesus und das Problem wird sich lösen. Punkt.

Auch wenn diese Antwort absolut richtig ist - liefert sie wirklich eine Lösung auf das Problem? Oder ist sie nicht doch ein bißchen platt und nutzt nur denjenigen etwas, die ohnehin keine Schwierigkeiten haben? Wer kann das denn so einfach - vertrauen, wenn man selbst doch keinen Ausweg mehr sieht? Vertrauen, wenn die Probleme uns bedrücken oder über den Kopf wachsen? Wenn das so einfach wäre, dann gäbe es zumindest in dieser Gemeinde keinen mehr, der mit irgendwelchen Schwierigkeiten nicht mehr zurande käme. Daß dies nicht so ist, brauche ich - glaube ich - nicht zu betonen.

Also - wie komme ich wirklich aus einer hoffnungslosen Lage heraus? Wie kann das, was in der Bibel steht, auch für mein Leben real werden? Wie kann ich erleben, daß das stimmt?

Ich will versuchen, mit der heutigen Predigt einen Weg aufzudeuten, der für jeden und jede gangbar ist.


Es gibt immer einen Ausweg


Laßt mich beginnen mit den Tatsachen: Es gibt immer einen Ausweg aus einer hoffnungslosen Situation - auch wenn wir schon lange nicht mehr sehen, wie das denn möglich sein soll. Das ist die frohe Botschaft des Evangeliums und das Evangelium dürfte nicht Evangelium heißen, wenn diese Aussage nicht wahr wäre. Die Bibel vertröstet uns nicht erst aufs Jenseits, wie manche vielleicht glauben mögen. Nein, Jesus hat gesagt ``Ich bin gekommen, damit ihr LEBEN habt in Fülle'' (Joh. 10:10).

Was ist denn eine ausweglose Lage? Es ist eine Situation, in der wir selbst nichts mehr tun können - eine Krise: Finanzprobleme, berufliche Probleme, Arbeitslosigkeit, Eheprobleme, Probleme mit der Familie oder den Kindern, Krankheiten, Depressionen und vor allem auch Sünde, in die wir uns verstrickt haben - alles Situationen, gegen die wir machtlos zu sein scheinen. Sie fegen wie ein Sturm über unser Leben hinweg, dem wir chancenlos ausgesetzt sind.

Oder etwa doch nicht?

Kann uns die Bibel dabei helfen, derartige Situationen zu überwinden?

Viele Menschen - auch gläubige Christen - glauben dies nicht, denn sie sehen in den biblischen Berichten nur Erzählungen, wie es damals war - mit geringer Bedeutung für unser heutiges Leben. Nur geeignet für ``abstrakte'' Erkenntnisse. Aber das stimmt nicht. Denn eine dieser Erkenntnisse besagt, daß Jesus Christus immer derselbe ist - gestern, heute und in Ewigkeit. So steht es jedenfalls in Hebräer 13:8. Und das bedeutet, daß Jesus das, was er damals für andere Menschen getan hat, heute genauso für uns tun kann. Deswegen lohnt es sich, nach Berichten zu suchen, die sagen, was Jesus für Menschen getan hat. Denn sie sind für uns mehr als nur Geschichten. Vielmehr liefern sie uns Handlungsanleitungen für unser Leben, die auch heute noch wirksam sind.

Laßt uns daher einmal eine der frühen Begegnungen von Menschen mit Jesus ansehen. Sie steht im Markusevangelium, im Kapitel 4, ab Vers 35.


Am Abend des Tages sagte er zu Ihnen: ``wir wollen ans andere Ufer hinüberfahren''. Sie schickten die Leute fort und fuhren mit ihm in dem Boot, in dem er saß, weg; einige andere Boote begleiteten ihn. Plötzlich erhob sich ein heftiger Wirbelsturm, und die Wellen schlugen in das Boot, so daß es sich mit Wasser zu füllen begann. Er aber lag hinten im Boot auf einem Kissen und schlief. Sie weckten ihn auf und riefen: ``Meister, kümmert es Dich nicht, daß wir untergehen?'' Da stand er auf, drohte dem Wind und sagte zu der See: ``schweig, sei stille!'' Und der Wind legte sich, und es trat völlige Stille ein. Er sagte zu ihnen: ``Warum habt Ihr solche Angst? Habt Ihr immer noch keinen Glauben?''

Können wir hierin ein Bild für unser heutiges Leben erkennen? Der Sturm, der das Leben bedroht, ist wie die Nöte, die uns heute begegnen und unsere Existenz bedrohen. Sie führen oft zu Situationen, bei denen wir schon nach kurzer Zeit nicht mehr wissen, wie wir da noch hindurchkommen sollen. Da sind wir nun in unserem Boot und rudern verzweifelt gegen die Wellen an. Doch keine Chance - es wird nur schlimmer. Die Wellen drohen uns regelrecht über den Kopf zu schlagen. Die Situation ist aussichtslos.

Und Gott? Der scheint zu schlafen. Den scheint das alles überhaupt nicht zu kümmern. ``Interessiert der sich überhaupt für mich?'', fragen wir uns manchmal, ``Wieso hilft der mir denn nicht?''

Wie schnell entsteht da Bitterkeit in uns? Es macht auch wenig Sinn, dies verleugnen zu wollen, denn Bitterkeit ist etwas ganz natürliches, wenn man das Gefühl hat, Gott würde dies alles nicht kümmern. Wir machen dabei nur einen einzigen Fehler - wir behalten die Sache für uns anstatt uns an Gott selbst zu richten.

Denn die Geschichte zeigt, daß es Gott sehr wohl kümmert, wie es uns geht. Die Jünger wecken Jesus auf mit ziemlich heftigen Vorwürfen. ``Wie kannst Du schlafen, während wir untergehen?'' Und was macht Jesus? Er steht auf und gebietet dem Sturm Einhalt. Und der Sturm verstummt. Erst danach sagt er ihnen etwas über ihren Kleinglauben.

So gilt es auch heute noch. Wenn wir zu ihm kommen mit unseren Schwierigkeiten, dann ist er auch heute noch in der Lage, für uns jedem Sturm Einhalt zu gebieten, der unsere Existenz bedrohen will. Egal wie wir zu ihm kommen, ob in tiefem Vertrauen oder mit einer leisen oder sogar einer lauten Anklage - Hauptsache wir kommen zu ihm mit unseren Nöten.

Das sage ich auch zur Beruhigung für alle, die manchmal mit Gott hadern. Gott nimmt es uns nicht übel, wenn wir in unserer Unwissenheit dummes Zeug reden und meinen, er wäre an unserer Misere schuld oder würde sich um uns nicht kümmern. Selbst Hiob hat massive Vorwürfe gegen Gott erhoben, als er vom Schicksal geschlagen wurde. Aber - er richtete seine Klage an Gott selbst. Und Gott? Er hat ihm zwar deutlich gemacht, daß seine Vorwürfe unberechtigt waren, aber - und das ist das Entscheidende - er hat seinen Wunsch nach Hilfe ernstgenommen und ihn aus der Situation gerettet.

Gott ist liebevoll und gerecht zugleich. Er will uns zeigen, daß wir ihm vertrauen dürfen. Ja, er weist unseren Unglauben zurecht - aber nicht durch Strafe, sondern indem er uns hilft, wenn wir ihn ansprechen. Wenn wir also mit unseren Problemen zu Jesus kommen, dann wird er sprechen und das Problem muß weichen. Wie gut ist es, wenn Jesus mit in unserem Boot sitzt, wenn wir in Schwierigkeiten geraten.

Also, wenn Du in Nöten bist, - egal was es nun konkret ist - dann komme zu ihm und schütte ihm Dein Herz aus. Sage ihm, wie es Dir geht und bitte ihn um Hilfe. Und er wird Dir helfen, egal wie Du kommst - Hauptsache, Du kommst zu Ihm damit. Denn wer den Namen des Herrn anruft, der wird gerettet werden (Römer 10:13).

Ich glaube, dies können viele von uns bestätigen. Jesus läßt uns nicht im Stich, wenn wir ihn um Hilfe bitten. Wenn ich zurückdenke an die Zeit vor meiner Bekehrung - die Leere und Sinnlosigkeit, die mich innerlich zu erdrücken drohte und mir jede Freude am Leben geraubt hat - und damit vergleiche, was Jesus in den letzten 10 Jahren daraus gemacht hat, dann frage ich mich immer: ``Wieso habe ich eigentlich so lange gezögert, mir helfen zu lassen?'' (Und wer sich nicht vorstellen kann, daß ich früher ziemlich anders war als jetzt, der braucht nur meine Frau zu fragen).

Jesus kümmert sich - immer

An dieser Stelle könnte man die Predigt eigentlich beenden, aber es gibt noch mehr aus der Geschichte zu lernen. ``Warum habt Ihr solche Angst? Habt Ihr immer noch keinen Glauben?'' hat Jesus die Jünger gefragt. So, als ob er sagen wollte ``Wenn Ihr Glauben hättet, dann wüßtet Ihr, daß es keinen Grund zur Angst gibt. Ja - Ihr alleine könnt nichts machen, aber Ihr seid doch nicht alleine''. Gott will nicht, daß wir selbst mühsam gegen unsere Probleme anrudern, warten, bis uns die Wellen über den Kopf schlagen, und dann klagen, warum er denn nichts tut. Er will uns ermutigen, ihn gleich am Anfang im Vertrauen anzusprechen. Gott will uns ermutigen, Schwäche zu zeigen anstatt eigene Stärke zu beweisen.

Warum das?

Nun, wer stark sein will, der versucht, alles alleine zu machen, und läßt es nicht zu, daß man ihm hilft. Der kommt zu Gott immer erst im letzten Moment - wenn überhaupt. Wer sich dagegen seiner Schwäche bewußt ist, der weiß, wie abhängig er von Gott ist, und ist bereit, sich helfen zu lassen. Für den kann Jesus eintreten - und zwar lange bevor das Problem richtig groß geworden ist. Dadurch wird er in Wirklichkeit stark und kann das sagen, was heute im zweiten Text der Tageslosung steht: Ich bin guten Mutes in Schwachheit, Nöten, Verfolgungen und Ängten; denn wenn ich schwach bin, so bin ich stark (2. Kor. 12:10).

Ich weiß, es kostet immer noch Mut, sich darauf einzulassen, wenn man gewohnt ist, nach außen Stärke zu beweisen. Dann fällt es schwer, Vertrauen zu beweisen und sich voll und ganz auf jemand anderes zu verlassen, auch wenn dieser andere Gott selbst ist. Denn wir haben manchmal das seltsame Gefühl, daß Gott uns vielleicht doch im Stich lassen könnte und uns nicht wirklich helfen will, - besonders dann, wenn die Antwort länger dauert als wir glauben warten zu können.

Aber Gott will helfen. Das neue Testament ist voll von Berichten, in denen Jesus Leute aus hoffnungslosen Situationen herausgeholfen hat. Nehmen wir zum Beispiel die Begegnung mit der verkrümmten Frau in der Synagoge an einem Sabbat (Lukas 13:11-13)


Dort saß eine Frau, die seit 18 Jahren krank war, weil sie von einem Dämon geplagt wurde. Ihr Rücken war verkrümmt und sie konnte nicht mehr aufrecht gehen. Als Jesus sie sah, da rief er sie zu sich und sagte: ``Frau, Du bist von Deinem Leiden erlöst''. Und er legte ihr die Hände auf. Im gleichen Augenblick richtete sie sich auf, und pries Gott.

Versetzt Euch einmal in die Lage dieser Frau. 18 Jahre hat sie gelitten. 18 Jahre, in denen es immer nur noch schlimmer wurde. Nicht mehr aufrecht gehen können, nicht mehr frei atmen zu können. Für die Außenwelt klein, krumm und häßlich - eine Frau, die sicher nicht mehr viele Freunde hatte. Glaubt Ihr, daß sie noch große Hoffnungen hatte, bevor sie Jesus begegnete? Daß sie noch daran geglaubt hatte, daß Gott sie jemals von ihrem Schicksal erlösen würde? Aber Jesus hat sie wieder zu einem ganzen Menschen gemacht - nach 18 kaputten Jahren.

Oder nehmt den Bericht von der Frau, die seit 12 Jahren an Blutungen litt (Lukas 8:42-48) und schon alle Ärzte konsultiert hatte - ohne Erfolg. Wenn die Medizin behauptet, es gäbe keine Möglichkeit der Heilung mehr - hättet Ihr da noch viel Hoffnung? Sie aber setzte ihre letzte Hoffnung in Jesus - und wurde geheilt.

Auch von den Aposteln wurden hoffnungslose Fälle geheilt wie zum Beispiel der Gelähmte im Tempel, der seit 38 Jahren krank war (Apg 3:1-10). Und das sind bei weitem nicht die einzigen Berichte über Heilungen und Rettung aus der Not. Gott interessiert sich für unsere Probleme und er wird uns helfen - wenn wir ihn lassen.

Sechs wichtige Angewohnheiten

Gut, nun wissen wir also, daß Jesus helfen will. Wie können wir nun dafür sorgen, daß dieses abstrakte Wissen praktische Bedeutung bekommt?

Es gibt 6 wichtige Angewohnheiten, die uns dabei helfen können.


1.
Als erstes brauchen wir natürlich ein biblisches Bild von Gott und von Jesus.

Das ist das wichtigste. Nur das biblische Bild zeigt uns, wie Gott wirklich ist und was er für unser Leben versprochen hat. Wenn wir wissen wollen, wie Gott wirklich ist, kommen wir nicht darum herum, in die Bibel zu schauen. Ansonsten basteln wir uns irgendeine seltsame Vorstellung zusammen, die mit dem tatsächlichen Gott nur wenig zu tun hat.

Wie viele von uns sind mit einem Bild von einem harten, strafenden Gott aufgewachsen? Oder dem Bild eines desinteressierten Gottes? Oder dem Bild, daß Gott nicht wirklich die Macht hat, in unser Leben einzugreifen? All diese falschen Bilder, die aus unserer Umgebung oder unserer Vergangenheit auf uns einwirken, hindern uns doch daran, Vertrauen in Gott zu entwickeln und uns wirklich auf ihn einzulassen.

Also - für ein korrektes Bild von Gott ist die Bibel da. Lies sie, um zu erfahren wie Gott wirklich ist und wie sehr er sich auch um Dich kümmert!

2.
Das zweite Behüte Augen und Ohren.

Wie leicht ist es, von einem Ziel abzukommen, was wir uns durch das Lesen der Bibel gesetzt haben? Es gibt so vieles in der Welt, was uns davon abbringen will. So vieles, was uns Negatives einreden und uns in die Resignation treiben will.

Besonders muß ich da warnen vor sogenannten medizinischen und sonstigen wissenschaftlichen Fakten, die biblische Wahrheiten zu widerlegen scheinen. Denn die meisten Menschen tendieren in der heutigen Zeit zu einer extremen Wissenschaftsgläubigkeit. Dabei wissen die wirklichen Wissenschaftler durchaus, wie fehleranfällig ihre Resultate noch sind, und vor allem, wie sehr sie mißverstanden werden können. Ich habe bis heute jedenfalls noch keine wissenschaftliche Erkenntnis gesehen, die auch nur die kleinste biblische Wahrheit widerlegt hat. Also - seien wir nicht so leichtgläubig gegenüber den Dingen, die uns von einem Vertrauen in Gottes Wort wegbringen wollen. Sonst können wir keine Erfahrungen damit machen, daß es stimmt.

3.
Behüte Deinen Mund, denn ``Wer seine Zunge nicht im Zaume hält, der betrügt sich selbst.'' (Jakobus 1:26).

Verharmlosen wir nicht die Macht, die unser Reden über uns selbst hat. Es ist keineswegs egal, worüber wir den ganzen Tag über reden. Wenn wir immer nur negativ reden, wie das leider sehr üblich geworden ist, wenn wir immer nur über Probleme und Sorgen reden, dann dann hindern wir uns selbst daran, einen tragfähigen Glauben zu entwickeln.

Ich glaube, daß dieser Punkt heutzutage das größte aller Probleme darstellt. Viele Leute nehmen dies viel zu wenig ernst und lassen ihren Worten viel zu freien Lauf und steigern sich richtig hinein - Kommunikationstherapeuten können da so manches Lied von singen.

Wir verstehen uns da richtig, hoffe ich. Ich will nicht, daß wir unsere Probleme, Sorgen und Schwierigkeiten vertuschen - das geschieht auch in frommen Kreisen leider viel zu oft. Aber sie dürfen unser Reden nicht dominieren, denn sonst dominieren sie auch unser Denken und ein Vertrauen in Gott kann sich gar nicht entwickeln.

4.
Das waren sozusagen die Voraussetzungen für den eigentlichen Schritt, der sonst nicht ehrlich werden kann.

Ganz wichtig ist nun: Bring Dein Anliegen vor Gott und Halte fest an Deinem Bekenntnis, auch wenn das Ausdauer erfordert.

``Bittet, so wird Euch gegeben'', sagt Jesus (Lukas 11:9-10), ``denn wer bittet, der empfängt''. Und der Jakobusbrief ergänzt: Wer aber bittet, der soll voll Glauben bitten und nicht zweifeln.

Erkläre, was Du von Gott erbittest, und warum Du glaubst, daß Gott es Dir geben wird. Und laß Dich nicht entmutigen, wenn Gottes Antwort etwas länger dauert, als Du es für richtig hältst. Es gibt in der Bibel und in manchen Büchern aus heutiger Zeit eine Reihe von Berichten, in denen die Leute Jahrzehnte gewartet haben, bis sie gesehen haben, daß Gottes Hilfe Wirkung zeigt.

Ohne Glauben aber geht es nicht. Jesus kann nicht viel tun, wenn wir ihm nicht vertrauen. Die einzige Bibelstelle, in der es heißt, daß Jesus nicht viel tun konnte (Markus 6:5-6), gibt hierfür als Grund: und er wunderte sich über ihren Unglauben. Deswegen sind die Voraussetzungen wichtig. Wir müssen aus der Bibel wissen, daß unser Anliegen Gottes Willen entspricht, und nicht nur vermuten - sonst bleibt unser Glaube ein schwaches Fundament. Aber auch nachdem die Bitte ausgesprochen ist, geht es noch weiter.

5.
Preise Gott, denn die Antwort ist unterwegs.

Schon in dem Moment, wo Du gebeten hast, hat Gott begonnen zu handeln. So freue Dich darauf, die Antwort zu sehen, selbst wenn es etwas dauert. Sei nicht ungeduldig und gib nicht so schnell auf!. Die Antwort ist unterwegs, da kannst Du sicher sein. Wenn Gott versprochen hat ``Bittet, so wird Euch gegeben'', dann können wir uns darauf verlassen.

6.
Ein letztes: Widerstehe dem Feind

Er wird versuchen, sich der Antwort Gottes in den Weg zu stellen und sie quasi vor Deiner Haustür abzufangen, wenn Du nicht bereit bist, sie auch wirklich anzunehmen. Zumindest wird er versuchen, sie zu verzögern. Wenn er Dich dazu verführen kann, gar nicht daran zu glauben, daß Gott Dir auf diese Bitte eine Antwort gibt, dann werden Deine Augen blind für das was Gott Dir geben will und Du läßt manche Antwort achtlos liegen.


Ich bin sicher, daß jeder, der diese 6 Punkte zu berücksichtigen beginnt, Erstaunliches mit Gott erleben wird.

Aufforderung

Laßt mich deshalb am Schluß der Predigt eine Bitte aussprechen.

Egal, wie verfahren die Situation erscheint. Egal was es ist, was Dich bedrückt. Egal, ob Du es selbst verschuldet hast oder nicht. Egal, ob Du schon lange gläubig bist oder nicht. Behalte deinen Ballast nicht für Dich alleine. Es gibt jemanden, dem Du alles zeigen und erzählen kannst und der Dich von dem Zeug befreit. Selbst dann, wenn Du in den letzten Jahren nie erlebt hast, daß Dir geholfen wird, bleibt dies eine Tasache. Jesus will, daß Du heil wirst. Und er wird dir helfen. Es gibt niemanden der davon ausgenommen ist. Das können so viele Leute bestätigen.

Also, laß Dir von Jesus helfen - und zögere nicht lange, ihn zu bitten.

``Bittet, so wird Euch gegeben, denn wer bittet, der empfängt''

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